Gern gegen Energie aber bitte nicht im heimischen Olympiastadion. Getanzt wird im Stadion der Freundschaft. Historisch betrachtet ist Herthas 2:2 im Ost-Derby gegen Angstgegner Energie Cottbus sogar ein gutes Ergebnis und dem Spielverlauf nach hätte es auch eine Niederlage und damit die 2. Heimpleite in Folge geben können. Das Unentschieden bedeutet für Hertha, dass man sich die Lausitzer als Konkurrenten um den Aufstieg erfolgreich vom Hals hält und das ist doch schon mal was.
Cottbus Trainer Pele Wollitz
Cottbus Trainer Claus-Dieter „Pele“ Wollitz hatte seine Mannschaft hervorragend auf die Berliner eingestellt. Hertha kam über 90 Minuten insgesamt nur zu wenigen Torchancen. Obwohl die Cottbusser Defensive oft weit ins Mittelfeld aufgerückt war, gelangen Hertha viel zu wenige schnelle Vorstöße und Konter. Ronny, Ramos, Rukavytsya und Raffael konnten sich nur selten aus dem Mittelfeldgewühl befreien und einen konstruktiven Angriff starten. Claus-Dieter Wollitz hat sich den Beinamen „Pele“ in seiner aktiven Fußballer-Karriere redlich verdient. In der Saison 1993-94 spielte Claus-Dieter Wollitz auch ein Jahr für Hertha in der 2. Bundesliga – lange ist es her.
Lasogga macht sein Ding
Über Vorbereiter Adrian Ramos Ronny führte ein geglückter Gegenstoß zum 1:0 durch Pierre-Michel Lasogga. Wobei ein Energie Verteidiger unter einem Mega-Blackout leidend, kräftig mithalf und den Ball bis zu Lasogga trudeln ließ. Aber egal, Lasoggas Torriecher funktionierte bestens und die Pille landete im Netz. Die anderen 3 Tore des Spiels wurden nicht heraus gespielt, sondern entsprangen den Standardsituationen Freistoß und Ecke, bei denen die jeweilige Abwehrreihe sehr unglücklich bis dilettantisch agierte.
Herthas Vorsprung geschmolzen
Leider ist durch das Unentschieden Herthas Vorsprung auf Augsburg und Bochum auf 2 magere Punkte zusammen geschmolzen. Alles deutet darauf hin, dass es bis zum letzten Spieltag einen meine Nerven aufreibenden Dreikampf geben wird. Oder mischen sich noch Aue, Fürth und Duisburg ins Aufstiegsrennen ein?
Schiedsrichter Marco Fritz
Ticker. Ost-Derby. Hertha BSC – Energie Cottbus – 2:2 (2:2). Vor 40.134 Zuschauern im Berliner Olympiastadion ließ Schiedsrichter Marco Fritz das kampfbetonte Spiel in kniffligen Situationen zumeist laufen. Den Herthanern Lell und Niemeyer zeigte er die Gelbe Karte. Die Tore für Hertha BSC erzielten Lasogga in der 16. und Hubnik in der 40. Spielminute. Die Treffer für Energie Cottbus markierten Adlung in der 26. und Hünemeier in der 36. Minute.
–
Mannschaftsaufstellung Hertha BSC:
–
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
27. September 2008 – Hertha BSC – Energie Cottbus 0:1
07. März 2009 – Energie Cottbus – Hertha BSC 1:3
24. September 2010 – Energie Cottbus – Hertha BSC 0:1
–
2. Bundesliga 23. Spieltag:
–
–
2. Bundesliga 23. Spieltag:
–
–
22. Februar 2011 um 16:31
Einspruch Herr Linienrichter.
Die Flanke für das 1:0 von Lasogga schlug Ronny.
Nachzulesen bspw. im spielbericht/Torentstehung bei bundesliga.de
22. Februar 2011 um 17:08
Danke schön Baumsteiger. Die Vorlage wertet Ronnys Auftritt ein bisschen auf und den von Ramos leider etwas herab. Man kann nicht sagen, dass beide den Zweikämpfen aus dem Weg gegangen wären, aber besonders auffällig oder effektiv waren sie eher nicht. Der Pass von Ronny in die Tiefe zu Lasogga war aber ein technisches Highlight des eher typisch kampfbetonten Zweitliga-Kicks.
22. Februar 2011 um 17:48
Das 1:0 war nahezu das einzige technische Highlight der HERTHA. Ansonsten zu wenig Kampf, technisch nur Krampf. Ich würde nur eine Erklärung für dieses schlechte Heimspiel gelten lassen: Die Mannschaft wollte in der Live-Übertragung bei sport1 ihr wahres Potenzial vor den zuschauenden 11 Zweitliga-Trainern nicht offenbaren. Ich hoffe, wir sehen in den letzten 11 Partien eine andere Hertha.
23. Februar 2011 um 11:54
Dieser Erklärungsansatz, die Aufstiegs-Konkurrenz durch schwache sportliche Leistung in trügerischer Sicherheit zu wiegen, um dann überraschend und eiskalt das wahre Potenzial abzurufen, hat schon seinen Reiz 🙂
Insgesamt denke ich, wird der Leistung der Lausitzer Energie in Zeitungsartikeln und Forenbeiträgen viel zu wenig Beachtung geschenkt. Cottbus hat im DFB-Pokal nacheinander den SC Freiburg, den VfL Wolfsburg und die TSG Hoffenheim eliminiert. Dank der geschickten Einstellung von Pele Wollitz hatten spielerisch stärkere Mannschaften gegen Cottbus in dieser Saison öfter das Nachsehen.
Am fehlenden Kampfeinsatz hat es nicht gelegen, dass Hertha das Spiel nie in den Griff bekam. Aber wilde Luftkämpfe im Mittelfeld sind nix für unsere filigranen Südamerikaner und lassen sowieso kein ansehnliches Fußballspiel zu. Raffael konnte von der 6er-Position gegen Cottbus leider nicht brillieren. Lell, Mijatovic, Hubnik, Kobiashvili, Niemeyer und Maikel Aerts (man denke an einen Manuel Neuer) brachten von hinten eben keinen guten Spielaufbau zustande.
Maikel Aerts war gegen Cottbus grottenschlecht und die öffentliche Demontage nimmt zurecht ihren Lauf. Kann Markus Babbel ihn jetzt überhaupt nochmal bringen?
24. Februar 2011 um 09:34
Ich hätte anders entschieden, aber Babbel will ihn auch im Tivoli auf den Platz schicken. Wenn Babbel sagt, seine Vorderleute hätten ihn des öfteren erst in Schwulitäten gebracht, und sie sollen allesamt zeigen, wie sie’s besser machen, dann akzeptiere ich auch diese Sichtweise als eine mögliche.
Ich kann nur hoffen, dass sich die Mannschaft erheblich steigern wird. Nach dem Auftritt am Montag fehlt mir zur Zeit hierfür der Glaube.