Mit 1:2 verliert Hertha BSC erneut ein wichtiges 6-Punkte-Spiel im Abstiegskampf. Roman Hubniks rabenschwarzer Tag gegen den SC Freiburg steht dabei sinnbildlich für Herthas unheilvollen Negativlauf Richtung Abstieg. Schon nach sieben Minuten zwirbelte Herthas eigentlich bester Innenverteidiger Hubnik den Ball unbedrängt ins eigene Tor. Als wäre ein schräges Eigentor in der von Otto Rehhagel hergebeteten Entscheidungsschlacht nicht schon genug, versagte Roman Hubnik in der 67. Spielminute erneut. Mitten in Herthas Drangperiode hinein, ließ er sich von Freiburgs Stürmer Freis billig düpieren und es stand uneinholbar 0:2.
Knöchelverletzung Roman Hubnik
Das Ende des Spiels musste Roman Hubnik dann mit schmerzverzerrtem Gesicht von der Sanitäter-Bahre aus, wie alle anderen Zuschauer auch, passiv mitertragen. Kurz zuvor hatte er noch höchstselbst mit einem Kopfballtor für den 1:2 Anschlusstreffer gesorgt. Aber sein persönliches Unheil, wie saisonübergreifend das der Hertha nahmen ihren Lauf. Hubnik knickte übelst um. Hertha musste zu zehnt weiter spielen und die Stürmer trafen wie so oft das gegnerische Tor nicht.
Schiedsrichter Peter Gagelmann
Ticker. Hertha BSC – SC Freiburg – 1:2 (0:1). Vor 45.778 Zuschauern im Berliner Olympiastadion verlor Hertha BSC wieder ein Sechs-Punkte-Spiel und scheint im Abstiegskampf sang- und klanglos unterzugehen. Da aber der 1. FC Köln, der FC Augsburg und auch der Hamburger SV ebenfalls unter die Räder kamen, kann der Abstieg an den letzten vier Spieltagen rein rechnerisch immer noch verhindert werden. Ohne gesunden Innenverteidiger und ohne einen einzigen treffsicheren Stürmer wird es allerdings sehr schwierig, die fehlenden Punkte zu holen. Schiedsrichter Peter Gagelmann zeigte den Berlinern Lell, Torun, Ebert und Kraft die Gelbe Karte. Die Tore für Freiburg erzielten Hubnik in der 7. mit Eigentor und Freis in der 67. Spielminute mit schönem Dribbling. Das Tor für Hertha BSC erzielte wiederum Roman Hubnik mit Kopfball in der 81. Minute. Herthas Rekordläufer der Partie: Peter Niemeyer mit 11,98 gelaufenen Kilometern.
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Mannschaftsaufstellung Hertha BSC:
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Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
19. November 2011 – SC Freiburg – Hertha BSC – 2:2
21. Februar 2010 – SC Freiburg – Hertha BSC – 0:3
20. September 2009 – Hertha BSC – SC Freiburg – 0:4
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1. Bundesliga 30. Spieltag:
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1. Bundesliga 30. Spieltag:
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14. April 2012 um 12:05
Spielentscheider Hubnik mit zwei Blackouts
Der sich dem Abstiegsgetümmel durch Willens- und Leistungsstärke fast schon entwundene
SC Freiburg zu Gast bei der Feldspieler-Auswahl von Hertha BSC GmbH & Co. KGaA verhieß den heimischen Fans im Olympiastadion trotzdem so etwas wie ein banges Hoffen.
Nach der ordentlichen, aber resultatisch nicht befriedigenden Vorstellung von Hertha in Gladbach hatte folglich Chefinstrukteur Otto Rehhagel Sieg gegen die Breisgauer befohlen, um endlich dem sicheren Abstiegsplatz 17 entkommen zu können.
Leider scheiterte Hertha – diesmal in persona Roman Hubnik – wieder einmal an sich selbst und das kam so:
In der 8. Minute flankt Freiburg von rechts in den fast spielerleeren Strafraum von Hertha und Innenverteidiger Hubnik hebt auf halber Strecke zum Tor stehend ohne Not das Bein und lenkt den Ball mit dem Fuß auf den Innenpfosten des langen Ecks, somit zum 1:0 für den Gegner ein.
Zwei Eigentore in drei Spielen sind (nämlich auch von Janker gegen Wolfsburg zum 1:1) bei nahezu eigener Torerzielungslosigkeit für einen auf einem sicheren Abstiegsplatz stehenden Erstligaclub vor eigenem Publikum schon oberblamabel und langsam auch nicht anders als symptomatisch zu nennen.
Dieser unerwartbare Ball war nicht nur kybernetisch-geometrisch für Hertha-Torwart Kraft unhaltbar, er war es auch in allen anderen Aspekten Hertha betreffend. Dabei gehört Hubnik zu den fleißigsten, verlässlichsten, physisch und psychisch stärksten sowie auch technisch ansprechendsten Herthaspielern – und dann dieser Gurkenball, der alle, Freund wie Feind, im Stadion verblüffte.
Da raufte sich selbst der mimik- und gestikkarge Rehhagel die Haare.
Aber Hubnik setzte diesem Blackout noch einen weiteren hinzu.
Zweite Halbzeit: Abschlag des Freiburger Keepers, verlängert durch Kopfball auf den Freiburger Sebastian Freis, der im Sololauf Kraft umkurvt und einlocht. Diesmal blieb sein direkter Gegenspieler, der besagte Hubnik, bei der Ballannahme des Gegners und unmittelbar neben diesem positioniert nach verlorenem Zweikampf einfach stehen, setzte nicht nach, sondern ließ den Freiburger mit Ball ungehindert ziehen. Statt diesen zu verfolgen, um den Druck auf ihn aufrechtzuerhalten, schaute er dem Geschehen wie versteinert nur noch hinterher.
Wer sich selbst, das Spiel und damit seine Mannschaft nach einer Stunde und einem Tor Rückstand schon so offensichtlich verloren gibt, hätte selbst auf jedem x-beliebigen Bolzplatz um die Ecke auch ohne zahlende Zuschauer schwerste Schmähungen dafür geerntet.
2:0 für Freiburg, und bei beiden Toren war Hubnik unrühmlich beteiligt.
Dann scheint sich Roman Hubnik doch noch besonnen zu haben und köpft einen als Bogenlampe niedergehenden Abpraller im direkten Zweikampf gegen die Fäuste des Freiburg-Torstehers anspringend kraftvoll ein – 1:2.
Bei diesem Anschlusstreffer bleibt es dann; wieder einmal ein vergeigtes Spiel und eines der letzten in dieser Saison, um den vorletzten Tabellenplatz zu verlassen und damit die unmittelbare Abstiegsdrohung zu entschärfen.
Wer so nah am Abgrund das Bein fahrlässig ausstreckt, verliert häufig die Balance und stürzt in jenen hinein, den Rest des Team mit sich reißend.