Deutschland – Türkei und Russland – Spanien im Halbfinale
Vor den Viertelfinals hatte ich keine dieser Mannschaften in der nächsten Runde erwartet.
Deutschland und Russland haben dem verwöhnten Fußballfan wenigstens mal wieder etwas mehr als Appetithäppchen und Hausmannskost serviert, wo man sich allerdings in Erwartung echter Delikatessen aus Portugal und den Niederlanden schon die Knopfleiste besabbern wollte, haben sich diese Herren anscheinend in ihrem letzten Gruppenspiel an ihrer eigenen Schonkost ganz schwer den Magen verdorben.
Dass die Spanier sich nicht an der Diät verschluckt haben, haben sie auch nur Luca Toni zu verdanken, der in zunehmender Verzweiflung bei der Suche nach dem Tor in der Schlussphase in artistischer Manier vor dem einschussbereiten Fabio Grosso gerettet hatte. Kein Tor, kein Zuspiel dafür aber ein paar gelungene Rettungsaktionen und als zusätzliches Indiz ein ganz verdächtiges Bärtchen, da möchte man doch wissen, wer da richtig Geld drauf gewettet hat, als Schiedsanwalt würde das für mich, wie auch die vergebenen Großchancen von Mario Gomez den Anfangsverdacht auf Bestechlichkeit zwingend begründen und entsprechende Ermittlungen nach sich ziehen müssen.
Die Torfabriken der Bundesliga haben entgegen allen Expertenprognosen nur Ausschuss produziert, die Wette darauf hätte sicher richtig Geld gebracht. Das ist immer wieder das Schönste und Spannendste am Fußball, dass auch die ausgewiesensten Fußballweisen mit ihren Fachausführungen völlig daneben liegen.
Das Trauerspiel im Viertelfinale war wie erwartet Kroatien – Türkei, die sich erst in den letzten 3 Minuten der Verlängerung entschließen konnten, Fußball zu spielen. Der Drücker, auf den die Türken da den Ausgleich erzielt haben, war aber auch wirklich sowas von der letzte, wie ich es auch noch nie gesehen hatte. Normaler Weise sollte Roberto Rosetti beim Abschlag von Rüstü abgepfiffen haben, da die angezeigte Nachspielzeit der Verlängerung schon abgelaufen war, aber Alles kommt zu dem, der warten kann, wie Herbert W. die letzten 30 Jahre in keinem Kommentar vergessen hat zu erwähnen, und so hat Rosetti sich die Ehre erpfiffen, das Finale dieser EM leiten zu dürfen, obwohl der deutsche Kollege Herbert Fandel, ein Konzertpianist und offensichtlich Mitglied bei den „Freunden der italienischen Oper“, eindeutig der Mann mit dem meisten Fingerspitzengefühl, aber manchmal eben nur auf den weißen Tasten, sich alle Mühe gegeben hatte, die Azzurri im Turnier zu halten.
Die Türken gehen nach der bewährten Devise von Herbert A., um die Herberts hier gleich komplett abzuarbeiten, vor: „Du hast keine Chance, aber nutze sie!“ Wenn sich das mit dem Glück bei so einem Turnier noch ausgleichen wollte, müssten die sich im Spiel gegen Deutschland mindestens 3 Dinger selber rein hauen. Für die DFB-Kicker wird es so schlicht unmöglich in Anbetracht von Krankenstand und Disziplinarsperren, ihren Halbfinalgegner entgegen allen Beteuerungen nicht zu unterschätzen und so darf man sich in beiden Partien auf spannende Auseinandersetzungen freuen.
Erste Trends am Transfermarkt sind auch schon deutlich auszumachen, Bundesligatorjäger könnten zurzeit nicht mal im Sommerschlussverkauf verramscht werden, wenn sie denn auf den Markt kommen würden. Hamit Altintop könnte mit Angeboten türkischer Topclubs sein Gehaltsniveau deutlich anheben, das zur Zeit wohl nicht mal den Durchschnittswert im Bayernkader erreicht, Uli Hoeneß muss sich überlegen, ob er richtig Kasse machen oder ordentlich was drauflegen will. Andrei Arshavin hat sich für allererste Adressen im europäischen Fußball empfohlen, da wo das Pekuniäre tangentiell ins Sekundäre tendiert oder so ähnlich jedenfalls.
Todesgruppe hat ausgestorben!
24. Juni 2008
25. Juni 2008 um 10:58
Am großartig aufspielenden Fabio Grosso hat es nicht gelegen, dass Italien im Viertelfinale ausgeschieden ist. Grosso hat im Elfmeterschießen Nervenstärke gezeigt und seinen Elfmeter versenkt. Grosso hat am und im eigenen Strafraum Zweikampfstärke und Geschick bewiesen. Anstatt vor die Beine lieber gezielt auf die Füße treten. Diese Art des Zweikampfverhaltens übersehen Schiedsrichter schnell. Dazu bräuchte es schon den dirigierenden Taktstock eines Oberschiedsrichters a la Herbert von K., der musisch veranlagten Schiedsrichtern wie Herbert Fandel im Moment der Entscheidung überirdische Hilfestellung gibt.
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