17 Spiele ohne Niederlage in Serie hat es gebraucht. Endlich ist Hertha BSC Spitzenreiter der 2. Bundesliga. Am heutigen Abend kann der Platz an der Sonne zwar wieder verloren gehen. Die Braunschweiger müssten dazu die Eisernen unter Flutlicht bezwingen. Aber die Tendenz ist überdeutlich. Die Blau-Weißen drängen mit Macht auf den sofortigen Wiederaufstieg.
Hertha-Trainer Jos Luhukay Wutrede
Um diese geschichtsträchtige, niederlagenfreie Serie der Hertha-Mannschaft als grandiosen Erfolg des Trainers und seines Gespanns gebührend zu würdigen, ist ein kurzer Blick in die Historie recht anschaulich. Nach desaströser Rückrunde in der 1. Bundesliga, unglücklichen Relegationsspielen gegen Fortuna Düsseldorf und folgerichtigem Bundesligaabstieg schien auch Herthas Traum vom sofortigen Wiederaufstieg schon am 2. Spieltag der 2. Bundesliga wie eine billige Seifenblase zu zerplatzen. Erst die eindringliche Wutrede von Hertha-Trainer Jos Luhukay vom 12.08.2012 zündete bei seinen Spielern richtig und der unwiderstehliche Lauf der Mannschaft mit bislang 17 Ligaspielen ohne Niederlage konnte beginnen!
YouTube-Kanal des FSV Frankfurt: 12.08.2012, FSV Frankfurt – Hertha BSC 3:1, Pressekonferenz nach dem Spiel, Wutrede Hertha-Trainer Jos Luhukay
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Hertha BSC besiegt FSV Frankfurt
Im letzten Spiel vor der Winterpause besiegte Hertha BSC den FSV Frankfurt nach furiosem Endspurt mit 2:1. Fast sah es so aus, als ob die Frankfurter sich als definitiver Angstgegner für die Hertha entpuppen sollten. Nachdem die Hessen die Berliner schon im Hinspiel ziemlich alt aussehen ließen (damals, nach der erschreckenden Hinspielniederlage in Frankfurt, musste Hertha-Trainer Jos Luhukay so dringend Luft ablassen, dass er in der Pressekonferenz zur Partie seine Spieler in der historischen Wutrede mit Vorwürfen überschüttete), gingen sie auch in Berlin plötzlich in Führung. Es schien, als ob sich der Kreis schließen sollte. Jede Serie hat ein Ende, gegen Frankfurt wird verloren, warum auch immer. Als Jos Luhukay dann kurz nach dem Führungstreffer des FSV für Sahar und Allagui die Talente Mukhtar und Kachunga einwechselte, rieben sich viele Hertha-Fans verwundert die Augen. Der 17jährige Mukhtar und der 20jährige Kachunga sollten das Ruder herumreißen?
Ronny Pass auf Schlitzohr Marcel Ndjeng
Aber wie so oft bewies Jos Luhukay auch für diese Partie ein glückliches Händchen. Kaum hatte er in der 80. Spielminute den eigentlichen Joker Sandro Wagner aufs Feld geschickt, erkämpfte dieser einen Freistoß in Strafraumnähe. Im Trubel der Formierung der Frankfurter Mauer, forderte Schlitzohr Marcel Ndjeng von Ronny einen schnell ausgeführten Freistoß. Und Ronny wäre nicht der aktuell so überragende Ronny, wenn er diese brandgefährliche Spielsituation nicht sofort antizipiert hätte. Schnell ein kurzer Pass auf Ndjeng und der verwandelte eiskalt gegen den herausstürmenden Torhüter der Frankfurter. Genial! Und nun ging ein vehementer Ruck durch die Hertha-Mannschaft der bis in den letzten Winkel des Olympiastadions körperlich spürbar war. Noch ein Tor und Hertha ist Spitzenreiter. Nur zwei Minuten später stürmte Innenverteidiger Fabian Lustenberger, wie entfesselt bis in den Strafraum der Frankfurter vor, legte dort den Ball gefährlich quer, wo Kachunga ihn spielintelligent und unegoistisch auf den besser postierten Ronny durchließ. Genauer gesagt, der Ball bewegte sich geradezu idealtypisch in Richtung Ronnys berüchtigter linker Klebe und Ronny versenkte den Ball mit bemerkenswerter Perfektion.
Schiedsrichter Tobias Christ
Ticker. Hertha BSC – FSV Frankfurt 2:1 (0:0). 29.851 Zuschauer verfolgten im Berliner Olympiastadion wie Hertha BSC an die Tabellenspitze stürmte. Schiedsrichter Tobias Christ musste keinem Herthaner Gelb zeigen. Die Treffer für Hertha BSC erzielten Marcel Ndjeng in der 82. und Ronny in der 84. Spielminute. Den Treffer für die zwischenzeitliche Führung der Frankfurter erzielte Görlitz in der 55. Minute.
Hertha BSC Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
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Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
12. August 2012 – FSV Frankfurt – Hertha BSC – 3:1
04. März 2011 – Hertha BSC – FSV Frankfurt – 3:1
16. Oktober 2010 – FSV Frankfurt – Hertha BSC – 0:1
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2. Bundesliga 19. Spieltag:
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2. Bundesliga 19. Spieltag:
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23. Dezember 2012 um 11:06
Blauer Montag schrieb am 14.8.2012: Wer wird die “Zuckerpupppe von der Gurkentruppe”?
http://www.schiedsrichtergespann.de/hertha-bsc-wie-gurkentruppe/#comment-1392
Damals trat Hertha in Frankfurt an mit der Formation:
Burchert – Ndjeng, Hubnik, Brooks, Schulz – Niemeyer, Ronny – Ramos, Ben-Hatira, Knoll – Allagui.
Zuletzt im Dezember fehlten Ben-Hatira und Schulz verletzt, Knoll wurde nach seiner Genesung nicht mehr in die Startelf berufen. Ronny spielt in der Regel die znetrale Position in der Offensive. Dahinter sichern auf der Doppelsechs Kluge und Niemeyer. Diese Veränderungen, der Einkauf von Pekarik und das Spiel von Lustenberger als IV sind in meinen Augen Eckpunkte der Erfolgsserie am Ende des Jahres 2012.
Am 14.8.2012 schrieb der Linienrichter: „Als Hertha-Fan war man sich irgendwie sicher, dass man den schauerlichen Lauf mit Platzverweisen, Eigentoren sowie Platzverweisen mit anschließenden Elfmetertoren oder auch mal einen Spielabbruch mit der Abstiegssaison erst einmal hinter sich gebracht hatte. Und nun geht dieser Wahnsinn wieder von vorne los. „Erfreulicherweise war der Platzverweis für Burchert in Frankfurt das letzte schauerliche Ereignis im Jahr 2012. Alle späteren Sperren oder Verletzungen haben nicht zu weiteren Niederlagen geführt.