Hertha war mutiger, Hertha war besser, aber Hertha BSC verlor sein Heimspiel gegen den VfB Stuttgart mit 0:1. Nach dem Kreuzbandriss von Spielmacher Alexander Baumjohann am letzten Spieltag folgte nun der nächste schmerzliche Dämpfer für die Blau-Weißen. Im Abstiegskampf zählt jeder Punkt. Und wenn man seinen Gegner so klar dominiert wie Hertha die Stuttgarter am Freitag, dann sollte am Ende des Spiels unbedingt was Zählbares rausspringen. Als Hertha-Fan ist man hochgradig sensibilisiert für jedwedes Abstiegsszenario.
Hertha-Trainer Jos Luhukay
Wieder einmal überraschte Hertha-Trainer Jos Luhukay das Fachpublikum mit seiner Mannschaftsaufstellung. Denn die erst kurz vor Transferschluss verpflichteten Spieler Tolga Cigerci und Per Ciljan Skjelbred standen gleich beide in der Startformation gegen den VfB Stuttgart. Luhukays Umbau der Aufstiegself geht mit riesigen Schritten weiter. Die Konkurrenzsituation innerhalb des Teams hat sich noch einmal enorm verschärft. Den Aufstiegsgaranten Peter Niemeyer und Peer Kluge sowie dem Abwehrrecken Iron Maik Franz droht in Luhukays neuem Hertha-Team nicht nur die Bank sondern sogar ein Dauerplatz auf der Tribüne.
Tolga Cigerci und Per Ciljan Skjelbred
Dafür, dass die Neuverpflichteten Tolga Cigerci und Per Ciljan Skjelbred nur gerademal eine gute Woche am Hertha-Mannschaftstraining (inklusive Testspiel gegen Erzgebirge Aue) teilnehmen konnten, fügten sie sich auffällig harmonisch ins taktische Konzept. Nach Johannes van den Bergh, Sebastian Langkamp, Hajime Hosogai und Alexander Baumjohann wurden also zwei weitere Spieler verpflichtet, die geradezu perfekt in Jos Luhukay Spielphilosophie zu passen scheinen.
Wenn nur das Spielergebnis nicht wäre
Die Blau-Weißen haben gegen den VfB Stuttgart genau so gespielt, wie man sich das als Hertha-Fan nur wünschen kann. In der Offensive viele gute Torchancen herausspielen und in der Defensive fast nichts anbrennen lassen. Wüsste man es nicht besser, dann hätte man während des Spiels den Eindruck gewonnen, die schwachen Gäste aus dem Schwabenland spielen wohl gegen den Abstieg und nicht unsere Hertha. Aber zwei hervorragende Kopfbälle von Suttgarts Gentner nach Standards haben völlig ausgereicht, nicht nur den glücklichen Siegtreffer zu markieren, sondern Hertha BSC in die missliche Lage zu bringen, am nächsten Wochenende beim SC Freiburg ein brisantes 6-Punkte-Spiel vor der Brust zu haben. Denn nach den vielen Spielerabgängen im Sommer scheint der SC Freiburg ein möglicher Mitkandidat für den Abstiegskampf zu sein. Also würde Hertha ein Auswärtssieg in Freiburg erst einmal richtig Luft verschaffen. Bei einer Niederlage in Freiburg stehen die Berliner allerdings wieder knietief im Abstiegssumpf. Schnell wird da die Presse giftig und die Beine der Spieler schwer.
Spielmacher Ronny
Das Spiel hat gezeigt, Ronny kann den Part des Spielmachers auch in der neuformierten Hertha-Mannschaft übernehmen. Immer wieder blitzte sein großartiges Spielverständnis auf. Das harte Jahr in der 2. Bundesliga scheint ihn robuster gemacht zu haben. Viele Sprints und eine gute Portion Einsatzwillen bewiesen, die Luft reicht für 90 Spielminuten. Und mit dem Ball am linken Fuß kann er sich lang genug gegen 1-2 Spieler behaupten, bevor er den tödlichen Pass spielt.
Schiedsrichter Deniz Aytekin
Ticker. Hertha BSC – VfB Stuttgart – 0:1 (0:0). 46.624 Zuschauer bekamen im Berliner Olympiastadion eine flotte Partie mit einem glücklichen Sieger zu sehen. An Schiedsrichter Deniz Aytekin und seinem Schiedsrichtergespann hatte es nicht gelegen, dass die Berliner punktlos blieben. Dem Herthaner Ronny zeigte Aytekin wegen Meckerns die Gelbe Karte. Das Tor für den VfB Stuttgart erzielte Gentner in der 49. Spielminute per Kopfball. Herthas Dauerläufer der Partie: Hajime Hosogai mit 12,09 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
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Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
13. Februar 2012 – VfB Stuttgart – Hertha BSC – 5:0
26. August 2011 – Hertha BSC – VfB Stuttgart – 1:0
10. April 2010 – Hertha BSC – VfB Stuttgart – 0:1
21. November 2009 – VfB Stuttgart – Hertha BSC – 1:1
21. März 2009 – VfB Stuttgart – Hertha BSC – 2:0
18. Oktober 2008 – Hertha BSC – VfB Stuttgart – 2:1
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1. Bundesliga 5. Spieltag:
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1. Bundesliga 5. Spieltag:
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Hertha BSC – VfB Stuttgart – 0:1 (0:0) – eine ca. 2 Minuten Video-Kurzzusammenfassung des Spiels mit Highlights und Toren findet man auf Bundesliga.de
Pressekonferenz mit den Trainern Jos Luhukay und Thomas Schneider
Hertha BSC – VfB Stuttgart
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
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16. September 2013 um 18:53
Das Können von Cigerci und Skjelbred blitzte vergangene Woche bereits im Testspiel auf. Aber dann gleich in die Startelf? 🙄
http://www.schiedsrichtergespann.de/hertha-vergurkt-testspiel-1-3-gegen-erzgebirge-aue/
Eigentlich hat der Trainer und seine Mannschaft im Heimspiel alles richtig gemacht – nur Gentner hätte nicht so frei zum Kopfball kommen dürfen. 🙁
17. September 2013 um 12:26
Ich bin sehr gespannt, mit welcher Formation Jos Luhukay gegen den SC Freiburg gewinnen will. Werden Cigerci (eher nicht) und Skjelbred (wahrscheinlich schon) erneut von Anfang an spielen? Wenn Langkamp (hoffentlich) fit ist, rutscht dann Lustenberger (ziemlich sicher) zurück auf die 6? Ronny? Baut Luhukay weiter auf Ronny (warum nicht)? Kommt Allagui demnächst als zweiter Stürmer (Joker) zum Einsatz?
17. September 2013 um 17:45
Wer solche Spiele vergeigt, darf sich nicht beschweren, wenn er nächstes Jahr wieder zum Topspiel am Montag auflaufen muss.
Hertha scheint wieder mittendrin im Abstiegskampf zu sein, gegen Freiburg geht es erneut um 6 Punkte, zu hause darf man dem Gegner nichts schenken, 19 Chancen ohne Tor ist ganz schwer abstiegsverdächtig.
Ich hatte Ronny meistens wieder einen Tick zu langsam gesehen, generell hatten die Pässe aber auch nicht die Präzision, dass das Tempo hoch gehalten wurde, viele Bälle mussten mit einem Ausfallschritt angenommen werden, wobei es auch möglich ist, dass die Herthaspieler sich nicht genug bewegt haben. JoLu muss ihnen doch noch bischen Beine machen, der Konkurrenzdruck dürfte auf jeden Fall hoch genug sein.
18. September 2013 um 12:16
Bitte, bitte keine Montagstermine mehr!
Dass es für Hertha in dieser Saison nur um den Klassenerhalt gehen kann, da sind sich Fans und Vereinsführung einig. Das Spiel in Freiburg ist demnach richtungsweisend.
Abstiegskampf geht entschieden leichter, wenn man auf den Plätzen 13, 14 oder 15 steht. Spätestens ab Platz 16, auf jeden Fall auf den Plätzen 17 und 18 wird ein Geruch von Angstschweiß über den Schenckendorffplatz ziehen und so manches Gehirn vernebeln.
18. September 2013 um 19:19
Ruhig maene(r), ruhig.
Luhukay hat so viele Optionen für das speil in Freiburg mit einem gesunden Langkamp in der IV, das mir schlicht die Zeit fehlt, in Gedanken alle möglichen Aufstellungen mit ihren Vor- und Nachteilen durch zu spielen.
Es muss doch möglich sein, bis zur Winterpause oft genug ins gegnerische Tor zu treffen, und min. 20 Punkte zu sammeln.
19. September 2013 um 10:42
Moment mal, eine Momentaufnahme.
Hamburg, Nürnberg und Stuttgart sind aktuell den schwächeren Mannschaften der Bundesliga zuzuordnen. 4 Punkte für Hertha waren da das Minimalziel (zumal 2 Heimspiele dabei waren).
Die Niederlage in Wolfsburg hat einen Vorgeschmack darauf gegeben, wie schwer es für den Aufsteiger Hertha wird, gegen Mannschaften der oberen Tabellenregion auch nur ein Unentschieden zu erreichen.
Der berauschende 6:1 Sieg gegen Frankfurt fällt aus dem Rahmen des zu Erwartenden. Glückliche Hertha, denn das gute Torverhältnis könnte noch mal wichtig werden.
Das Ergebnis in Freiburg (aktuell ein schwächeres Team der Liga) wird zum Wegweiser für die nächsten Wochen.