Hertha BSC verlor beim SV Werder Bremen verdient mit 0:2. Die gewohnt schwache Anfangsphase der Berliner in Auswärtsmatches führte in Bremen dazu, dass die Partie dieses Mal schon nach 15 Spielminuten vergeigt war. Ein sehenswerter Konter der Bremer sowie ein Blackout von Herthas Torhüter Rune Jarstein entschieden das Spiel früh. Die arg ersatzgeschwächten Blau-Weißen bewiesen aber Moral, ließen sich nicht hängen und versuchten ihr Bestmögliches, um in der Partie konkurrenzfähig zu bleiben. Eine wichtige Rolle kam dabei dem Hertha-Nachwuchs zu.
Durch die Hosenträger. Da war Rune Jarstein nach 9 Spielminuten zum ersten Mal geschlagen.
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Hertha-Abwehr-Umbau – Chance für den Nachwuchs
Nachdem der etatmäßige Abräumer Niklas Stark verletzungsbedingt schon seit dem Augsburgspiel vom 20-jährigen Brasilianer Allan Souza ersetzt wird, mussten für die Partie in Bremen auch Innenverteidiger John Anthony Brooks und Außenverteidiger Marvin Plattenhardt verletzungsbedingt passen. Für Brooks rückte der 19-jährige Jordan Torunarigha in die Innenverteidigung. Und Plattenhardts Position übernahm der gerade 20 Jahre alt gewordenen Maximilian Mittelstädt. Kurz vor Ende der Partie in Bremen verletzte sich dann auch noch Herthas rechter Außenverteidiger Peter Pekarik. Von der Bank kam als Ersatz der gerade 18 Jahre alt gewordene Florian Baak.
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Nach einem haarsträubenden Fehlpass von Hertha-Torwart Rune Jarstein machte Bremen das 2:0.
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Hertha-Trainer Pal Dardai kann testen
Schon verrückt, jetzt wo es in die entscheidende Phase der Saison, um die Europa-League-Qualifikation geht, dürfen und müssen Nachwuchsspieler ran. Für Hertha-Trainer Pal Dardai hat diese vertrackte Personalsituation natürlich auch etwas Reizvolles. Dardai kann die jungen Spieler unter regulären Wettkampfbedingungen testen. Wäre es nicht Allan Souza wegen Stellungsfehler gewesen, der den schnellen Bremer Fin Bartels bei dessen Konter mit Torerfolg hatte laufen lassen müssen, hätte man viel Positives anmerken können. Denn Allan bekommt die regelmäßige Spielpraxis richtig gut. Er harmoniert zunehmend besser mit den Mitspielern und könnte durch seine enorme Ballfertigkeit, sein Auge für die Offensivspieler und die Passgenauigkeit ein interessanter Baustein für eine nächste Hertha-Generation werden.
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Nachwuchsspieler Jordan Torunarigha spielte eine ordentliche Partie in Bremen.
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Jordan Torunarigha und Maximilian Mittelstädt
Auch scheinen Jordan Torunarigha und Maximilian Mittelstädt, einmal ins kalte Wasser gestoßen, richtig gute Backup-Spieler zu sein, denen man unbedingt den Durchbruch in der Bundesliga zutrauen kann. Torunarigha hat bei Hertha sowieso schon einen Vertrag bis 2020. Mit Mittelstädt, dessen Vertrag im Sommer 2018 ausläuft, wird Michael Preetz in diesem Sommer höchstwahrscheinlich verlängern. Wie eng Herthas aktuelle Personalsituation ist, bewies auch die Besetzung der Auswechselbank. Dort saßen neben dem eingewechselten Florian Baak noch die beiden 18-jährigen Arne Maier sowie Julius Kade.
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Nicht umsonst trägt Herthas Ondrej Duda das Trikot mit der Nummer 10. Er soll in Zukunft das Offensivspiel der Berliner gestalten.
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Königstransfer Ondrej Duda
Wo bleibt Königstransfer Ondrej Duda, fragt man sich als Hertha-Fan doch immer wieder. Über 4 Millionen Euro hatte sich der Verein den Transfer dieses jungen, aber für sein Alter schon recht erfahrenen Spielers kosten lassen. Gegen Werder Bremen bekam Duda in den letzten 30 Minuten die Chance, sich im Hertha-Mittelfeld zu beweisen. Im Zusammenspiel mit Vladimir Darida und Allan sah man als Zuschauer dann auch, dass Ondrej Duda das Offensivspiel der Hertha zukünftig sicher beleben wird. Duda denkt und orientiert sich offensiv und scheint dabei sehr handlungsschnell zu sein. Ob er im Eins-gegen-Eins mit außergewöhnlicher Dribbelstärke punktet und wie sein Defensivverhalten einzuschätzen ist, lässt sich weiter nicht richtig einschätzen. Aber es könnte sehr gut sein, dass Duda, ähnlich wie der leider Dauerverletzte Mitchell Weiser, im Tempo-Dribbling seine Qualitäten hat.
Ausblick – Heimspiel gegen RB Leipzig
Es wäre doch einfach nur schön, wenn die Alte Dame am nächsten Samstag – gespickt mit vielen hoffnungsvollen Nachwuchsspielern – den unbeliebten Emporkömmlingen aus Leipzig in die Brause aulen könnte.
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Schiedsrichter Ittrich hätte nach Foulspiel von Bremens Sane an Hertha-Kapitän Vedad Ibisevic unbedingt auf Strafstoß entscheiden müssen. Hier klärte Sane sauber.
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Schiedsrichter Patrick Ittrich
Ticker. SV Werder Bremen – Hertha BSC – 2:0 (2:0). 42.100 Zuschauer sahen im Bremer Weser-Stadion eine zu Beginn der Partie furios auftrumpfende Heimmannschaft, der die Berliner nur wenig entgegenzusetzen hatten. Abzug in der B-Note: Schiedsrichter Patrick Ittrich und seinem Schiedsrichtergespann entging, wie Herthas Kapitän Vedad Ibisevic im Strafraum elfmeterwürdig gelegt wurde. Dem Herthaner Maximilian Mittelstädt zeigte Ittrich die Gelbe Karte. Die Tore für Werder Bremen erzielten Fin Bartels in der 9. und Max Kruse in der 15. Spielminute nach Patzer von Rune Jarstein. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Vladimir Darida mit 13,31 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen SV Werder Bremen
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
12. Dezember 2016 – Heimserie geknackt – Hertha BSC – Werder Bremen – 0:1
01. Februar 2016 – Wechselbad – Werder Bremen – Hertha BSC – 3:3
26. August 2015 – Valentin Stocker Kracher – Hertha BSC – Werder Bremen – 1:1
02. Februar 2015 – Matchplan Desaster – Werder Bremen – Hertha BSC – 2:0
25. August 2014 – Schieber Doppelpack – Hertha BSC – Werder Bremen – 2:2
05. Mai 2014 – Schneid abkaufen – Werder Bremen – Hertha BSC – 2:0
16. Dezember 2013 – Torjäger Adrian Ramos – Hertha BSC – Werder Bremen – 3:2
05. März 2012 – Not-Sechser – Hertha BSC – Werder Bremen – 1:0
25. September 2011 – Fußball-Krimi-k-o – Werder Bremen – Hertha BSC – 2:1
05. Februar 2010 – Kein Punkt – Werder Bremen – Hertha BSC – 2:1
30. August 2009 – Relegationsplatz – Hertha BSC – Werder Bremen – 2:3
19. April 2009 – Josip Simunic – Hertha BSC – Werder Bremen – 2:1
01. November 2008 – Lucien Favre – Werder Bremen – Hertha BSC – 5:1
1. Bundesliga 31. Spieltag:
1. Bundesliga 31. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Alexander Nouri
SV Werder Bremen – Hertha BSC – 2:0
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
Bundesliga bei Bild, der offizielle YouTube-Kanal von Bild
SV Werder Bremen – Hertha BSC – 2:0
2. Mai 2017 um 20:13
Na toll – 0 Punkte stehen in der Saisonbilanz.
Gegen den SV Werder ebenso wie gegen die TSG Hoffenheim.
Das Heimspiel gegen die TSG war spannend bis zur 60. Minute.
Die Partie in Bremen war nach 15 Minuten so gut wie entschieden. 🙁
2. Mai 2017 um 22:49
Diese Saison ist für fast alle Bundesligavereine und deren Kader extrem zehrend. Sehr viele Fans gehen mittlerweile sicher ebenfalls total auf dem Zahnfleisch und sehnen das Saisonfinale herbei. Mir geht es jedenfalls so. Für Hertha ist verrückterweise immer noch alles drin. Die letzten drei Spieltage bieten deshalb jede Menge Thrill. Und die Chancen stehen gut, dass Mannschaft und Fans nach dem 34. Spieltag gemeinsam feiern können.
4. Mai 2017 um 22:47
Ein paar Punkte fehlen noch bis zur Feier.
Ich habe keine Ahnung, wieviele Punkte Hertha noch holen wird.
5. Mai 2017 um 15:43
Leipzig ist mit Sicherheit die schwerste Aufgabe. Die Mannschaft ist zurecht Tabellenzweiter. Beim Hinspiel war Hertha so gut wie chancenlos. Aber im Olympiastadion wurde Dortmund besiegt und fast sogar die Bayern, knapp war’s.
In Darmstadt gibt es derzeit keine Geschenke, obwohl die Mannschaft schon abgestiegen ist. Einfach sensationell wie Trainer Frings die Moral der Truppe stärkte. Trotzdem ist Hertha Favorit und hat gute Chancen, ich sag mal, drei dreckige Punkte mitzunehmen.
Gegen Bayer Leverkusen dann wieder ein Heimspiel. Hertha kann Heimspiel. Aber historisch betrachtet, vergeigt Hertha gern die Entscheidungsduelle zum Ende der Saison hin. Wenn es am letzten Spieltag für die Leverkusener nur noch um die goldene Zitrone geht (sehr wahrscheinlich) und Hertha noch 1-3 Punkte für die Europa-League-Qualifikation benötigt, muss bis zum Umfallen gerannt werden, sonst bin ich sauer 😉