Hertha BSC besiegte die TSG 1899 Hoffenheim mit 1:0 und festigt damit den Platz im oberen Tabellendrittel der Bundesliga. Ob der Siegtreffer im Schneegestöber auch ohne die neueingeführte Hawk-Eye Technologie zu Herthas Gunsten gewertet worden wäre? Höchstwahrscheinlich nicht. Denn die Sicht zum Ball und zur Torlinie war für das Schiedsrichtergespann während dieser das Spiel entscheidenden Torraumszene denkbar schlecht. Im Zweifel hätte Schiedsrichter Guido Winkmann im Schneetreiben wohl auf Weiterspielen entscheiden müssen.
Suchbild mit rotem Fußball. Das Kopfballeigentor von Hoffenheims Eugen Polanski reichte Hertha zum Heimsieg.
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Freistoßtor durch Marvin Plattenhardt
Früher trat Publikumsliebling Ronny mit beachtlichem Erfolg Herthas Standards. Aber das ist nun schon etwas länger her. Seitdem Hertha-Trainer Pal Dardai auf Linksverteidiger Marvin Plattenhardt setzt, schießt nun dieser auch die meisten Freistöße und Eckbälle für Blau-Weiß. Zum Teil sind die Wege sehr weit die Plattenhardt auf dem Feld deshalb zurücklegen muss. Insbesondere wenn Hertha vorne rechts einen Eckball oder Freistoß zugesprochen bekommt. Gegen die TSG 1899 Hoffenheim sollte sich dieser Aufwand mal so richtig auszahlen. Denn obwohl Plattenhardt das Tor für Hertha BSC nicht zugesprochen wurde, sondern auf Eigentor durch Polanski gewertet wurde, hatte er maßgeblichen Einfluss auf diesen so eminent wichtigen Treffer. Schließlich war es Marvin Plattenhardts scharf angeschnittener, wuchtig in den Strafraum gezirkelter Freistoß, den der Hoffenheimer Polanski nicht unter Kontrolle bekam und so per Kopf unglücklich an den langen Pfosten verlängerte, von wo aus der Ball deutlich hinter die Torlinie prallte. Gewertet als Kopfballeigentor, aber gefühlt Freistoßtor durch Herthas Marvin Plattenhardt.
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Marvin Plattenhardt beim Torjubel mit Tolga Cigerci und Genki Haraguchi.
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Schiedsrichter Guido Winkmann
Ticker. Hertha BSC – TSG 1899 Hoffenheim – 1:0 (1:0). Vor 37.045 Zuschauer im Berliner Olympiastadion quälte sich die Hertha-Mannschaft zwar immerhin erfolgreich zur Revanche für das letztjährige 0:5 Debakel. Aber schön anzuschauen war die Partie mitnichten. Ein Spiel ohne wirklichen Torschuss hat schon unrühmlichen Seltenheitswert und deshalb mit Sicherheit einen Platz in der Negativ-Statistik der Bundesliga verdient. Die Alte Dame schwebt eben momentan im Dauerdusel. Und von ganz ungefähr kam der knappe Sieg dann aber auch nicht. Denn defensiv ist die Truppe einfach richtig stark. Wozu dem Gegner Räume geben, wenn man mit 1:0 in Führung liegt. Dann doch lieber den Laden dichtmachen und zusehen, wie schwache Hoffenheimer sich am Hertha-Bollwerk die Zähne ausbeißen. Schiedsrichter Guido Winkmann und sein Schiedsrichtergespann hatten trotz Schneegestöber so gut wie immer den Durchblick. Den Herthanern Fabian Lustenberger und Per Skjelbred zeigte Winkmann den Gelben Karton. Das Tor für Hertha BSC entstand aus einer missglückten Kopfballabwehr des Hoffenheimers Polanski, der einen scharf in den Strafraum getretenen Freistoß von Linksverteidiger Marvin Plattenhardt unglücklich ins eigene Tor verlängerte. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Vladimir Darida mit 13,45 gemessenen Kilometern.
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Genki Haraguchi im Schneetreiben. Das Spiel schien ob der Witterungsverhältnisse kurz vor einer Unterbrechung oder sogar einem Abbruch zu stehen.
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Hertha BSC gegen TSG 1899 Hoffenheim
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
25. Mai 2015 – Um Haaresbreite – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:1
22. November 2014 – Rumpftruppe auf Zahnfleisch – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 0:5
07. April 2014 – Sami Allagui – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:1
11. November 2013 – Torjäger Adrian Ramos – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:3
07. Mai 2012 – Relegation geschafft – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 3:1
17. Dezember 2011 – Stochertor Hubnik – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 1:1
27. Februar 2010 – Heimpleite – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 0:2
27. September 2009 – Schießbude – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 5:1
24. April 2009 – Effizienz – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 0:1
09. November 2008 – Bundesliga-Spitzenreiter – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:0
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Bei der Schweigeminute vor dem Spiel, deutete noch nichts auf die anschließende Schneeschlacht hin.
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Nur kurze Zeit später musste Herthas Norweger Per Skjelbred im Schneegestöber wie immer alles geben.
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1. Bundesliga 13. Spieltag:
1. Bundesliga 13. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Huub Stevens
Hertha BSC – 1899 Hoffenheim
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
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Genau in diesem Moment war der Ball im Tor. Das Hawk-Eye funktionierte bestens und sendete die Information Tor per Funk direkt zu Schiedsrichter Guido Winkmann.
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24. November 2015 um 19:39
LR, du hast einen Bericht/Link in der Spielhistorie vergessen.
Herthas Niederlage im letzten Auswärtsspiel 2015 in Hoffenheim. Nur durch die bessere Tordifferenz blieb Hertha im Mai 2015 die Relegation erspart.
24. November 2015 um 21:29
Dieses Zitterfinale hatte ich wohl voll verdrängt. Beim heutigen Tabellenstand ist es auch kaum zu glauben, dass Hertha im Mai fast wieder abgestiegen wäre. Die Historie ist nun korrigiert. Und Dir gehört der Dank für Deine Aufmerksamkeit, lieber Blauer Montag.
25. November 2015 um 09:53
Das und mehr schrieb der Linienrichter am Ende der vorigen Saison.
Ende November können wir feststellen, dass die Sommertransfers Darida, Ibisevic und Weiser bis jetzt entscheidend dazu beigetragen, Hertha ins obere Tabellendrittel zu bringen. Ob Hertha sich auch in der Rückrunde dort etablieren kann, bleibt abzuwarten.
25. November 2015 um 12:05
In der laufenden Saison ist Herthas Punkteausbeute bislang sensationell gut. Der Dreier gegen Hoffenheim ist da ein gutes Beispiel dafür. Irgendwann muss diese Glückssträhne allerdings ein Ende haben. Aber da Hertha nun nur noch schlappe 17 Punkte bis zum felsenfesten Klassenerhalt fehlen, ist die derzeitige Prognose, dass Blau-Weiß die restliche Saison ohne Abstiegssorgen spielt, nicht allzu gewagt.
Die Sommertransfers Darida, Ibisevic und Weiser haben voll und ganz eingeschlagen.
Gegen Hoffenheim hat Vladimir Darida mit 13,45 Kilometern wieder einen Meilenstein gesetzt. Es ist deshalb auch kein Wunder, dass Herthas Gegner nur seltenst Raum für einen effektiven Spielaufbau finden. Die bissigen Dauerläufer Darida und Skjelbred sind einfach nicht abzuschütteln.
Wie erfrischend und wichtig Mitchell Weiser für überraschende Angriffsaktionen der Hertha ist, hat man ebenfalls beim Hoffenheim-Spiel schmerzlich wahrnehmen müssen. Ohne Weiser hatte Hertha sage und schreibe null Torchancen!
Den Ausfall von Vedad Ibisevic hat die Mannschaft zwar überraschend gut verkraftet. Aber mit Ibisevic hat das Trainer-Duo Dardai/Widmayer endlich wieder taktische Optionen für das Angriffsspiel. Lange Bälle sichern und knipsen, ein formstarker Ibisevic ist ganz allein für viele Punktgewinne gut.
25. November 2015 um 15:41
Aus welcher Datenbank hast du die Daten über die Laufleistung der einzelnen Spieler LR?
25. November 2015 um 21:15
Die Spieler- und Team-Statistik auf Bundesliga.de schaue ich gern.
http://www.bundesliga.de/de/liga/matches/2015/13/Hertha-BSC-TSG-1899-Hoffenheim/Analyse/
26. November 2015 um 14:22
Danke LR
Interessant fand ich bspw. folgende Daten bei bundesliga.de
“ Hertha feierte seinen siebten Saisonsieg, in der vergangenen Saison wurde diese Marke erst am 23. Spieltag erreicht.
Kleiner Lauf: Erstmals in dieser Saison feiert Hertha zwei Siege hintereinander und setzt sich in der Tabelle vorne fest.“
Das lässt doch hoffen, dass Hertha bis zum 23. Spieltag in dieser Saison 10 Siege oder mehr erreicht.
26. November 2015 um 16:24
Für den Hertha-Fan ist es ziemlich ungewohnt, wenn es mal nicht gegen den Abstieg geht. Um auf ein neues Saisonziel wie Europokal-Teilnahme umzuswitchen, ist es sicherlich noch zu früh. Also leben wir von Spiel zu Spiel und hoffen darauf, dass sich die Mannschaft unter Dardais Leitung weiter positiv entwickelt. Zum Beispiel bin ich sehr gespannt, ob Vedad Ibisevic an seine guten Leistungen vor der roten Karte auf Schalke anknüpfen kann. Oder ob er nun im Formtief versackt.
Punktemäßig wird am Samstag in München nichts zu holen sein. Im besten Fall kommt Hertha mit einem blauen Auge und ohne Verletzte davon. Aber das nachfolgende Spiel gegen Bayer Leverkusen hat da schon eine ganz andere Körnung. Ein wie auch immer zustande gekommener Heimsieg gegen Leverkusen würde bedeuten, dass man sich doch so langsam mit Europa beschäftigen müsste. Hertha hätte dann nämlich einen Großen geschlagen.
26. November 2015 um 19:08
Oh der LR hat das Heimpsiel gegen Hoffenheim bereits abgehakt. 😉
Aus den letzten Heimspielen gegen Hoffenheim und Gladbach bleibt bei mir der Zweifel, ob die gegnerischen Trainer bereits den DarWidai-Code entschlüsselt haben. Beide haben Hertha kaum ins Spiel kommen lassen.