Bei einer denkbar engen Kiste spielten Hertha BSC und der 1. FC Nürnberg 2:2 Unentschieden. Endlich konnte gegen die Franken wieder mal gepunktet werden. Man sollte das 2:2 deshalb unbedingt als gutes Omen für die harte Saison verstehen und nicht als gefühlte Niederlage. Denn in beiden Abstiegsjahren 2010 und auch 2012 bissen sich die Blau-Weißen an den zähen Clubberern jeweils die Zähne aus. Alle vier dieser 6-Punkte-Spiele (Abstiegssaison 2009/10 1:2 und 0:3 sowie Abstiegssaison 2011/12 0:2 und 0:1) gegen den direkten Abstiegskonkurrenten aus Nürnberg gingen damals leider verloren.
Hertha-Fans im Wechselbad der Gefühle beim 6-Punkte-Spiel
Nach gespielten 45 Minuten sah alles danach aus, als ob das Gesetz der Serie halten sollte. Hertha verliert jedes 6-Punkte-Spiel gegen Nürnberg. Die recht raue Gangart der Nürnberger ließ in der ersten Halbzeit nur selten flüssige Kombinationen der Berliner zu. Insbesondere mit dem spielstarken Japaner Hiroshi Kiyotake konnten die Franken oft die Oberhoheit im Mittelfeld gewinnen. Die 1:0 Führung zum Pausentee ging deshalb auch in Ordnung.
Trainer Jos Luhukay setzte auf Auswärtssieg
In der zweiten Halbzeit aber drehten die Blau-Weißen mächtig auf. Wie schon in der erfolgreichen Zweitligasaison so häufig zu beobachten, schien Hertha plötzlich konditionelle Vorteile zu haben. Die Nürnberger kamen dem Angriffsschwung der Berliner kaum mehr hinterher und so fiel auch zwangsläufig das etwas glückliche Tor zum Ausgleich. Sami Allagui tanzte seinen Gegenspieler bestens aus, sein darauf folgender Abschluss misslang aber so ziemlich, wurde allerdings wie durch ein Wunder vom Ünglücksraben Dabanli so abgefälscht, dass er unhaltbar in Nürnbergs Kasten segelte. Die Nürnberger wirkten nun richtig angeschlagen und Trainer Jos Luhukay setzte in der 66. Spielminute mit den Einwechselspielern Sandro Wagner und Ronny für alle im Stadion deutlich sichtbar alles auf Auswärtssieg.
Ronny verwandelt Elfmeter eiskalt
Und der erhöhte Druck der Berliner zeigte Wirkung. Bei einer der fortan vielen Strafraumszenen grätschte Pinola gegen Baumjohann und Schiedsrichter Guido Winkmann entschied auf Strafstoß. Vielleicht zu Unrecht, denn die Zeitlupe ließ Spielraum für Interpretationen. Ein Fall für Ronny. Schon zuvor hätte man sich Ronny gern auf den Platz gewünscht. Denn Hertha hatte mehrere Freistöße in Strafraumnähe zugesprochen bekommen, die aber allesamt nur wenig Torgefahr erwirkt hatten. Nun also Elfmeter für Hertha, Ronny war glücklicherweise eingewechselt worden, schnappte sich auch sofort den Ball und verwandelte eiskalt im Stil eines Klassespielers.
Nun begann das große Zittern
Sollte Hertha nach dem grandiosen Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt noch einen draufsetzen können, auch die gefürchteten Nürnberger bezwingen und Tabellenführer der 1. Bundesliga bleiben? Für alle Hertha-Fans begannen die Minuten des großen Zitterns. Und es sah gar nicht so schlecht aus, denn die Nürnberger kamen bis zur 89. Minute kaum zu nennenswerten Torchancen. Aber das Schicksal hatte noch einen auf Lager. Auf den letzten Drücker rettete der japanische Nationalspieler Hiroshi Kiyotake seine Nürnberger mit einem sensationellen Freistoßtor. Dem absoluten Glück so nah, taumelten die Hertha-Fans nun schwer geschockt, wie paralysiert dem Abpfiff entgegen. Aufwühlender hätte die Partie in Nürnberg kaum sein können.
Schiedsrichter Guido Winkmann
Ticker. 1. FC Nürnberg – Hertha BSC – 2:2 (1:0). 37.068 Zuschauer wollten den Aufsteiger Hertha BSC im Grundig-Stadion zu Nürnberg untergehen sehen. Schiedsrichter Guido Winkmann und sein Schiedsrichtergespann hatten viele knifflige Entscheidungen zu treffen und lagen oft falsch. Den Blau-Weißen Peter Pekarik und Alexander Baumjohann zeigte Guido Winkmann die Gelbe Karte. Da der Gast aus Berlin bei den knappen Schiedsrichterentscheidungen überproportional oft profitierte, war das Heimpublikum stetig zwischen Köcheln und Überkochen. Die Tore für Hertha BSC erzielten Sami Allagui in der 61. und Ronny per Elfmeter in der 79. Spielminute. Die Treffer für die Clubberer erzielten Drmic in der 40. und Kiyotake per direktem Freistoß in der 89. Minute.
Hertha BSC Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
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Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
24. Januar 2012 – 1. FC Nürnberg – Hertha BSC – 2:0
06. August 2011 – Hertha BSC – 1. FC Nürnberg – 0:1
13. März 2010 – Hertha BSC – 1. FC Nürnberg – 1:2
17. Oktober 2009 – 1. FC Nürnberg – Hertha BSC – 3:0
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1. Bundesliga 2. Spieltag:
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1. Bundesliga 2. Spieltag:
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1. FC Nürnberg – Hertha BSC – 2:2 (1:0) – eine ca. 2 Minuten Video-Kurzzusammenfassung des Spiels mit Highlights und Toren findet man auf Bundesliga.de
Pressekonferenz mit den Trainern Jos Luhukay und Michael Wiesinger
1. FC Nürnberg – Hertha BSC
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
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19. August 2013 um 16:39
Vier Punkte in zwei Spielen = 2 Punkte pro Spiel !?
Diese Serie darf HERTHA gerne weiterführen so lange wie möglich, am besten bis zum 34. Spieltag. 😀
20. August 2013 um 14:04
Der Hertha-Dampfer hat richtig Fahrt aufgenommen. Jetzt heißt es schnell nachlegen und den grandiosen Punkteschnitt pflegen. Es spricht vieles dafür, dass die Hertha-Mannschaft nächsten Samstag auch gegen den Hamburger SV sehr erfolgreich spielen könnte. Denn der HSV taumelt und scheint in einem schweren Stimmungstief zu stecken.
21. August 2013 um 18:17
Taumelnde Boxer sind trotzdem gefährlich. Taumelnde Fußballspieler fallen schon vor der 90. Minute um. Und dann kommt wieder Ronny von der Bank und schießt das Siegtor.
21. August 2013 um 22:59
Als Einwechselspieler ist Ronny brandgefährlich. Er benötigt nur ein paar Minuten Spielzeit, schon hat er die Pille versenkt. Jeder Trainer träumt davon, so einen Joker auf der Bank sitzen zu haben. Ob Ronny sich mit dieser Rolle anfreunden kann, muss aber stark bezweifelt werden.
22. August 2013 um 19:16
Nein, diese Zweifel hege ich derzeit überhaupt nicht.
Als ich gestern nach dem Training Ronny vom Schenckendorffplatz zu seiner Familie schlendern sah, wirkte er rundum … pardon …. vollends zufrieden.
23. August 2013 um 10:07
Schön, wenn direkt vom Schenckendorffplatz berichtet wird, dass Ronnys Stimmung nicht im Keller ist. Denn gute Laune gehört unabdingbar zu seinem Spiel.
Jos Luhukay braucht jeden Mann des Kaders und am besten in vollem Saft. Denn wer hätte schon gedacht, dass Christoph Janker im zweiten Spiel in der Startformation steht. Ich denke niemand, nicht mal die Spione vom Schenckendorffplatz hätten darauf eine Wette platziert. Jos Luhukay hat immer seinen ganz eigenen Plan. Und der überraschende Einsatz von Janker signalisiert überdeutlich, jeder Spieler seines Hertha-Kaders könnte schon am nächsten Spieltag in die Startformation rutschen.
23. August 2013 um 18:48
Überraschend wäre es allerdings, wenn Janker morgen in der Startformation spielen würde. Brooks hat seine Müdigkeit nach dem Länderspiel überwunden, und wird vermutlich seinen Startplatz wieder einnehmen.