Hertha BSC verlor das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt letztendlich verdient mit 1:2. In der Schlussphase der umkämpften Partie versenkte dann ausgerechnet der Ex-Herthaner Kevin Prince Boateng die Blau-Weißen. Bei dem ansehnlichen Weitschuss von Boateng hatte Hertha-Keeper Rune Jarstein keine Chance. Schon beim ersten Treffer der Frankfurter wurde Jarstein von seiner Hintermannschaft sträflich allein gelassen. Nach dieser erneuten Heimpleite stecken die Berliner tief im Niemandsland der Bundesligatabelle fest – mit leichter Tendenz zu Abstiegskampf.
Schönes Weitschusstor vom Ex-Herthaner Kevin Prince Boateng. Leider versenkte er mit diesem Treffer Blau-Weiß.
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Torjäger Davie Selke traf zum 1:0
Dabei hatte die Partie für Blau-Weiß so wundervoll begonnen. Gleich in der ersten Spielminute bekam Hertha-Kapitän Vedad Ibisevic eine Riesenchance zum Führungstreffer. Aber Frankfurts Keeper Hradecky hielt bravourös. Aber die Berliner machten weiter gehörig Druck und ließen den Frankfurtern keine Zeit, in ihr kompaktes Spiel zu finden. In der 15. Spielminute war es dann der Australier Mathew Leckie, der einem feinen Dribbling mit viel Übersicht einen genialen Heber in den Lauf von Davie Selke folgen ließ. Frei vor dem Tor der Frankfurter nutzte Selke die Groß-Chance perfekt und tunnelte Torwart Hradecky.
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Hertha-Torjäger Davie Selke tunnelte den Keeper von Eintracht Frankfurt erfolgreich zum 1:0 Führungstreffer.
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Herthas Abwehrschwächen
In der Hinrunde der letzten Saison hätte dieser Führungstreffer für Hertha wahrscheinlich schon zum Sieg gereicht. Aber in der aktuellen Saison ist die Abwehr der Berliner überaus löchrig und lässt insgesamt zu viele Gegentore zu. Auch Frankfurts Treffer zum 1:1 hatte etwas Kurioses. Denn dass ein flach geschlagener Eckball zentral an der Strafraumgrenze einen Abnehmer findet, der dann ganz unbedrängt den Ball Richtung Tor zimmern kann, zeugt von einem schweren Zuordnungs- und/oder Abstimmungsfehler. Wie das nur? Diese Art Abwehrfehler sieht man in der Bundesliga höchst selten.
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Fabian Lustenbergers Weitschuss hätte fast gepasst. Auch ein Kopfball von Karim Rekik wurde nur knapp von der Linie gekratzt.
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Schiedsrichter Sören Storks
Ticker. Hertha BSC – Eintracht Frankfurt – 1:2 (1:1). 38.781 Zuschauer sahen bei Schneefall im Berliner Olympiastadion einen Abnutzungskampf mit glücklicherem Ende für Eintracht Frankfurt. Wäre Fabian Lustenbergers Weitschuss in der 87. Spielminute nur ein paar Zentimeter tiefer angesetzt gewesen, hätte der Ball nicht die Latte oben touchiert, sondern wäre unhaltbar im Frankfurter Gehäuse eingeschlagen. Schade auch, hätte einen Punkt bedeutet. Schiedsrichter Sören Storks und sein Schiedsrichtergespann kamen ohne das Spiel verzögernden Videobeweis durch die Partie. Dem Blau-Weißen Sebastian Langkamp zeigte Storks die Gelbe Karte. Das Tor für Hertha BSC erzielte Davie Selke nach grandioser Vorarbeit von Mathew Leckie in der 15. Spielminute. Die Tore für Eintracht Frankfurt erzielten Wolf in der 26. nach Eckball und der Ex-Herthaner Kevin Prince Boateng in der 80. Minute mit Weitschuss. Herthas Dauerläufer der Partie: Per Skjelbred mit 12,07 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen Eintracht Frankfurt
Hertha-Mannschaftsaufstellung, Einwechselspieler und Reservebank:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
27. Februar 2017 – Reine Nervensache – Hertha BSC – Eintracht Frankfurt – 2:0
26. September 2016 – Fußball-Krimi – Eintracht Frankfurt – Hertha BSC – 3:3
03. März 2016 – Matchwinner Kalou – Hertha BSC – Eintracht Frankfurt – 2:0
28. September 2015 – Laufwunder Darida – Eintracht Frankfurt – Hertha BSC – 1:1
18. Mai 2015 – Nullnummer – Hertha BSC – Eintracht Frankfurt – 0:0
18. Dezember 2014 – Fußball-Thriller – Eintracht Frankfurt – Hertha BSC – 4:4
28. Januar 2014 – Abwehrschnitzer Luftloch – Eintracht Frankfurt – Hertha BSC – 1:0
12. August 2013 – Traumstart – Hertha BSC – Eintracht Frankfurt – 6:1
19. April 2010 – Rechenschieber ade – Eintracht Frankfurt – Hertha BSC – 2:2
29. November 2009 – Trauerspiel – Hertha BSC – Eintracht Frankfurt – 1:3
01. Februar 2009 – Erfolgsserie – Hertha BSC – Eintracht Frankfurt – 2:1
18. August 2008 – Auftaktsieg – Eintracht Frankfurt – Hertha BSC – 0:2
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Hertha-Trainer Pal Dardai entschied sich erneut für die Doppelspitze Vedad Ibisevic und Davie Selke.
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1. Bundesliga 14. Spieltag:
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Hertha BSC – Eintracht Frankfurt – 1:2
4. Dezember 2017 um 18:21
Herthas Abwehrschwächen sind in meinen Augen verzeihlich bei diesem jungen Kader.
Hertha fehlt derzeit die Balance:
– die Balance zwischen jung und alt
– die Balance zwischen Defensive und Offensive.
3 der Gegentore in den letzten beiden Heimspielen fielen nach Fehlern junger, unerfahrener Spieler
Hertha verlor den Ball an der Mittellinie, Zakaria (begleitet von Maier) lief mit dem Ball bis an die Strafraumgrenze und steckte durch zu Stindl 0:1 BMG.
Mittelstädt und Plattenhardt konnten Herrmann und Stindl nicht vom Ball trennen, Rekik eilt zu Hilfe, Raffael hat freie Bahn in den Sechzehner und vollendet zum 2:4 BMG.
Keiner fühlte sich veranlasst, nach einer Ecke Wolf beim Torschuss zu stören 1:1 EFF.
Und als dann Raffael und Boateng jeweils einen Sonntagsschuss ins Tor brachten, verlor Hertha die Spiele.
Um in in die Erfolgsspur zurück zu gelangen, muss Hertha die Balance wiederfinden.
6. Dezember 2017 um 14:14
Die richtige Balance zu finden für Mannschaftsaufstellung sowie Mannschaftseinstellung ist Aufgabe des Trainergespanns. Diese Balance innerhalb einer Mannschaft erfolgreich zu justieren, ist ein immerwährender Prozess, der von vielen Faktoren beeinflusst wird. Eine fast optimale Balance herzustellen, wird es nur zeitweise geben. Leider oft auch nur 20 Spielminuten wie gegen Frankfurt, als die Eintracht aber so völlig aus jeder Balance gefallen war.
Vieles wird sowieso vom Gegner beeinflusst. Was lässt dieser zu, wie ist er taktisch eingestellt. Und vieles hängt daran, welche Spielertypen aktuell zur Verfügung stehen. Welcher Spieler ist in Form, wer ist angeschlagen und wer ist verletzt. Ohne Vladimir Darida und Niklas Stark bot es sich für Pal Dardai wahrscheinlich an, die Doppelspitze auszuprobieren. Und eigentlich sind Ibisevic und Selke recht erfolgreich. Aber ohne Vladimir Darida fehlt dem Trainergespann der wichtigste Spieler. Nämlich der Spieler für eine gute Balance im Team. Also müssen wir auf Darida warten.