Hertha BSC besiegte die TSG 1899 Hoffenheim verdient mit 3:0 und hat damit nach einer monströsen Durststrecke von 9 Spielen ohne Sieg in der Bundesliga (plus einer Pokalniederlage gegen Union) endlich wieder einmal 3 Punkte eingefahren. Mit 26 Punkten sind die Berliner nun punktgleich mit dem FC Augsburg und dem VfB Stuttgart und immerhin einen Punkt besser als Arminia Bielefeld auf dem direkten Abstiegsplatz 17. Nichts ist nervenaufreibender als Abstiegskampf und Hertha ist wieder einmal mittendrin. Da die Blau-Weißen noch gegen alle 3 direkten Konkurrenten im Abstiegskampf (Bielefeld, Stuttgart und Augsburg) antreten dürfen, hat man es selbst in der Hand (im Fuß) die Liga zu halten. Wenn in den noch verbleibenden 7 Spielen 10 Punkte geholt werden, sollte der Abstieg vermieden sein. Sollten es weniger Punkte werden, kann man hoffen, wenigstens den Relegationsplatz 16 zu festigen, auf dem die Berliner aktuell stehen.
Hertha-Kapitän Dedryck Boyata und Kopfballungeheuer Niklas Stark beim Torjubel.
Foto: Getty Images
Embed from Getty Images
Energiewunder Co-Trainer Mark Fortheringham
Unter der Woche hatte sich der neue Trainer Felix Magath mit Corona infiziert. Mehr Pech schien für die Berliner kaum möglich. Erst wartete Hertha-Manager Fredi Bobic mit dem fälligen Trainerwechsel viel zu viele Spieltage ab. Denn Ex-Trainer Tayfun Korkut konnte in der Mannschaft schon sehr lange kein Feuer entfachen. Dann entschied er sich endlich für den Trainerwechsel und dann schlug Corona zu. Aber die Überraschung kam von ganz woanders. Der neue schottische Co-Trainer Mark Fortheringham ist ein Energiewunder und Motivator der Extraklasse. So wie er seine „Boys“ von der Seitenlinie aus coachte, war extrem leidenschaftlich und sehr effektiv. Obwohl Mark Fortheringham erst wenige Tage im Verein ist, schien es so, als ob er seine Spieler schon ewig und überaus innig kannte.
–
Herthas Co-Trainer Mark Fortheringham steuerte sein Team lautstark und leidenschaftlich zum Sieg.
Foto: Getty Images
Embed from Getty Images
Kompakt und zweikampfstark zum Freistoß
Der erste sichtbare Trainerwechselerfolg war, gegen die TSG 1899 Hoffenheim funktionierte das Kompakte. Schon unter Trainer Tayfun Korkut liefen die Spieler sehr viel, aber zu oft ins Leere. Gegen Hoffenheim war das Mittelfeld dermaßen dicht besetzt, dass der Gegner kaum dazu kam, sein außerordentlich gutes Kombinationsspiel zu zelebrieren. Entschlossen, klug und verbissen kämpften Lucas Tousart, Santiago Ascacibar und Niklas Stark direkt am Mann um jeden Meter Raum – eben Abstiegskampf pur. Da die Herthaner diese bissigen Zweikämpfe oft weit vorn in der gegnerischen Hälfte austrugen, gab es dann zur Belohnung Freistöße in aussichtreicher Position.
–
Mit einem bärenstarken Kopfball brachte Niklas Stark die Berliner mit 1:0 in Führung.
Embed from Getty Images
Freistoß-Flankengott Marvin Plattenhardt
Drei Standardsituationen, drei Tore! Wie in seinen besten Tagen führte Freistoß-Flankengott Marvin Plattenhardt sein Team zum Erfolg. Die Hertha-Mannschaft leidet nun schon ewig darunter, keinen überdurchschnittlichen Standardschützen in ihren Reihen zu haben. Eckbälle ohne Wirkung, Freistöße ins Nichts. Es gab eine Zeit, in der Linksverteidiger Marvin Plattenhardt Freistöße direkt verwandelte und Eckbälle maßgerecht platzierte. Lange ist es her. So einige Trainerwechsel, Systemwechsel und Spielerwechsel in den letzten Jahren führten dazu, dass Plattenhardt an Wichtigkeit im Team verlor, aber kein anderer Spieler seine speziellen Qualitäten adäquat ersetzte. Dass Plattenhardt in diesem so wichtigen Spiel im Abstiegskampf so hochwertige Freistoß-Flanken gelangen, war wahrscheinlich Teil des Plans des neuen Trainerteams. Mit den drei Kopfballungeheuern Dedryck Boyata, Niklas Stark und Marc Oliver Kempf waren die Berliner den Hoffenheimern im Luftkampf deutlich überlegen besetzt.
–
Herthas Ishak Belfodil drückte den Ball gekonnt zum 2:0 über die Linie.
Foto: Getty Images
Embed from Getty Images
Kopfballtor Niklas Stark
Das Kopfballtor von Niklas Stark in der 39. Spielminute war der klassische Dosenöffner. Endlich für den hohen Einsatz belohnt, endlich wieder einmal in Führung liegen. Den Innenverteidiger Niklas Stark auf die 6er-Position vorzuziehen und damit das zentrale Mittelfeld zur undurchdringlichen Kampfzone zu machen, war ein weiterer wichtiger Schachzug des neuen Trainers Felix Magath. Auch die neue Selbstsicherheit von Marc Oliver Kempf war überraschend. Anscheinend schien die Traineransprache auch bei ihm Wunder bewirkt zu haben. Kempfs perfekte Kopfballablage nach Freistoßflanke auf den besser postierten Mittelstürmer Ishak Belfodil war klasse. Und Belfodil vollstreckte in der 63. Spielminute trocken zur 2:0 Vorentscheidung. Nun waren die Berliner im Flow. Und es verwunderte nicht, dass auch der unermüdlich rackernde Lucas Tousart noch aus dem Gewühl zu einem Stolpertreffer in der 74. Spielminute kam. Dieses glückliche Tor hatte sich der Franzose Lucas Tousart redlich verdient.
–
Herthas Lucas Tousart erzielte das Tor zum 3:0 Endstand.
Foto: Getty Images
Embed from Getty Images
Schiedsrichter Daniel Schlager
Ticker. Hertha BSC – TSG 1899 Hoffenheim – 3:0 (1:0). 25.000 Zuschauer sahen im ausverkauften Berliner Olympiastadion einen starken Auftritt der Hertha. Schiedsrichter Daniel Schlager und sein Schiedsrichtergespann lagen bei ihren Entscheidungen zumeist richtig. Schlager zückte gegen Peter Pekarik und Marton Dardai die gelbe Karte. Die Tore für Hertha BSC erzielten Niklas Stark per Kopfball in der 39. und Ishak Belfodil in der 63. und Lucas Tousart in der 74. Spielminute. Herthas Laufleitung insgesamt war mit 116 zu 110 Kilometern der Hoffenheimer sehr überzeugend. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Santiago Ascacibar mit 12 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen TSG 1899 Hoffenheim
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
02. November 2021 – Bittere Pleite – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:0
24. Mai 2021 – Fredi Bobic – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:1
21. Januar 2021 – Abgrund – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 0:3
18. Mai 2020 – Geisterspiel – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 0:3
28. Oktober 2019 – Lufthoheit – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 2:3
15. April 2019 – Notelf – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:0
27. November 2018 – Offener Schlagabtausch – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 3:3
05. Februar 2018 – Tor Salomon Kalou – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:1
18. September 2017 – Rotation – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 1:1
03. April 2017 – Pechvogel Mittelstädt – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:3
01. November 2016 – Ohne Reservebank – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 1:0
18. April 2016 – Keine Punkte – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:1
24. November 2015 – Hawk-Eye im Schneegestöber – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:0
25. Mai 2015 – Um Haaresbreite – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:1
22. November 2014 – Rumpftruppe auf Zahnfleisch – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 0:5
07. April 2014 – Sami Allagui – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:1
11. November 2013 – Torjäger Adrian Ramos – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:3
07. Mai 2012 – Relegation geschafft – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 3:1
17. Dezember 2011 – Stochertor Hubnik – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 1:1
27. Februar 2010 – Heimpleite – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 0:2
27. September 2009 – Schießbude – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 5:1
24. April 2009 – Effizienz – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 0:1
09. November 2008 – Bundesliga-Spitzenreiter – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:0
1. Bundesliga 27. Spieltag:
1. Bundesliga 27. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Mark Fortheringham und Sebastian Hoeneß.
Hertha BSC – TSG 1899 Hoffenheim – 3:0 (1:0)
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
Sport1, der offizielle YouTube-Kanal.
Hertha BSC – TSG 1899 Hoffenheim – 3:0 (1:0)