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Hertha BSC Blog – Berlin Fußball Bundesliga

Hertha BSC verbeißt sich in den Abstiegskampf

Mit aufopferungsvoller Kampfleistung hielt Hertha BSC beim VfB Stuttgart ein 0:0 Unentschieden und bleibt in der Tabelle damit vorerst auf einem Nichtabstiegsplatz. Durch die Punkteteilung erreichten die Blau-Weißen das wichtige Minimalziel, fünf Punkte Abstand auf den Tabellenletzten aus Stuttgart zu zementieren. Damit bleibt Herthas neues Trainergespann Pal Dardai Rainer Widmayer weiter in der Erfolgsspur. Hertha BSC verbeißt sich in den Abstiegskampf und hat mit dieser Einstellung gute Aussichten auf den Klassenverbleib.

März 2015 - Spielergebnis - VfB Stuttgart - Hertha BSC - 0:0
Vorbildlich, Maskenmann Peter Pekarik spielte trotz frisch erlittenem Nasenbeinbruch angstfrei durch. Der störenden Maske entledigte er sich allerdings schon nach wenigen Spielminuten.
Foto: Getty Images

Abwehrschlachtordnung mit fünf Innenverteidigern

Hertha-Trainer Pal Dardai ging in Stuttgart auf Nummer supersicher und stellte rekordverdächtige fünf Innenverteidiger in die Startaufstellung. Zu dem derzeit gesetzten, stark aufspielenden Innenverteidiger-Pärchen Sebastian Langkamp und John Anthony Brooks rückten zusätzlich John Heitinga und Fabian Lustenberger auf die Doppelsechs um den Laden lückenlos abzuschotten. Komplettiert wurde die Abwehrschlachtordnung durch Jens Hegeler auf Position 10, der bislang eigentlich nur als Aushilfe in Herthas Innenverteidigung gute Spiele gemacht hatte. Zur zweiten Halbzeit korrigierte Pal Dardai seine leicht übertrieben erschienene Defensiv-Ordnung denn doch. Für den wieder einmal enttäuschenden Jens Hegeler brachte er Nico Schulz im linken Offensivbereich. Und …
Schiedsrichter Dr. Felix Brych zeigte Aggressive Leader in spe John Heitinga in der ersten Spielminute die Gelbe Karte. Und Schon war Schluss mit bissig.
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Aggressiv Leader John Heitinga – Gelb nach Sekunden

Die zweite Korrektur die Pal Dardai zur Halbzeit dringendst vornehmen musste, hatte schon etwas geradezu Hertha-Typisches aus dem Bereich Pleiten, Pech und Pannen. Denn endlich sollte der Holländer John Heitinga seine bekannten Stärken in den Abstiegskampf für Hertha einbringen. Aggressivität, Führungsstärke, Bissigkeit, Zweikampfhärte sowie die Spur provokanter Unfairness, die im Abstiegskampf zu erlösenden plötzlichen Platzverweisen oder zweifelhaften Elfmeterpfiffen führen kann. Aber leider überinterpretierte Heitinga seine Rolle als Aggressiv Leader so völlig. Denn schon beim seinem ersten Zweikampf in der ersten Spielminute rempelte er seinen Gegenspieler mit einem deftigen Ellbogencheck und sah dafür zurecht Gelb. Nun vom Aggressiv Leader zum zahnlosen Tiger mutiert, seiner Qualität beraubt, zum harmlosen Mitläufer degeneriert, kam die frühzeitige Auswechslung zur Halbzeit eigentlich fast schon viel zu spät.
Wird Tolga Cigerci der Mannschaft im Saisonfinale zu mehr Spielkultur verhelfen? Alle Hertha-Fans hoffen es zutiefst.
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Hoffnungsträger Spielkultur Tolga Cigerci

Des einen Leid ist des anderen Freud. Denn unverhofft kam Tolga Cigerci für Heitinga zu seinem ersten Einsatz nach fast einjähriger Verletzungspause. Obwohl Cigerci laut Insidern im Training wohl ansprechend agierte, war die Nominierung für den Kader gegen den VfB Stuttgart doch sehr bemerkenswert und eher als Zeichen für die Zukunft zu verstehen. Dass er dann von Pal Dardai so schnell ins kalte Wasser geworfen wurde und sogar eine tragende Rolle zugewiesen bekam, war aus Sicht der Hertha-Fans die Überraschung des Spieltags. Und sein Einsatz bewies, der große, große Hoffnungsträger für endlich mehr Spielkultur ist leibhaftig da. Denn mit 7,17 Kilometern Laufleistung in 52 Spielminuten passte Cigerci sich nahezu perfekt in die laufintensive Marschrichtung des Trainergespanns ein. Es ist einfach wunderbar, dass Tolga Cigercis hervorragendes Spielverständnis der kriselnden Hertha im so nervenaufreibenden Saisonfinale doch noch zur Verfügung steht.
Hertha-Torhüter Thomas Kraft wurde in Stuttgart mit Gehirnerschütterung vom Platz geführt. Ersatztorhüter Burchert kam zum Einsatz und hielt die Null.
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Sinnbild Hertha-Torwart Thomas Kraft

Beim VfB Stuttgart stand Hertha-Torwart Thomas Kraft sinnbildlich für den großartigen Einsatz, den die ganze Mannschaft gewillt war, im Abstiegskampf aufzubringen. Durch zwei schwere Kopftreffer stark angeschlagen, sollte es noch viele Minuten dauern, bis seine Mitspieler erkannten, dass ihr Torhüter nicht mehr Herr seiner Sinne war und zu seiner körperlichen Sicherheit (Gehirnerschütterung) endlich ausgewechselt werden musste. War John Heitinga noch wegen einer ähnlichen ruppigen Abstiegskampf-Aktion verwarnt worden, sah das Schiedsrichtergespann den üblen Schultercheck von Georg Niedermeier in das Gesicht von Thomas Kraft nicht. Niedermeier hatte Glück und wurde nicht einmal mit Gelb verwarnt. Den zweiten und wohl finalen Kopftreffer erhielt Kraft bei einer selbstlosen, für das eigene körperliche Wohl sehr riskanten Rettungsaktion (Torhüter müssen bei ihrem Job schon ein wenig wahnsinnig sein), als er bei einer erfolgreichen Abwehraktion mit dem Knie von Torjäger Ginczeck zusammenprallte.

Schiedsrichter Dr. Felix Brych

Ticker. VfB Stuttgart – Hertha BSC – 0:0 (0:0). 45.420 Zuschauer in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena sahen, wie Hertha BSC mit furioser – ihre spielerischen Defizite ausgleichenden – Laufleistung (125,2 zu 121,5 Kilometer) dem VfB verdient ein Unentschieden abtrotzte. Hertha-Trainer hat den Dreh gefunden, sein Team im Abstiegskampf Gras und Kilometer fressen zu lassen. Schiedsrichter Dr. Felix Brych und sein Schiedsrichtergespann entpuppten sich als Heimschiedsrichter. Im Zweifel wurde zugunsten Stuttgarts entschieden. Die Herthaner John Heitinga und Thomas Kraft sahen die Gelbe Karte. Zudem wurde Nico Schulz mit Ampelkarte des Feldes verwiesen. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Valentin Stocker mit 13,04 gemessenen Kilometern.

Hertha BSC gegen VfB Stuttgart
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
März 2015 - Mannschaftsaufstellung VfB Stuttgart - Hertha BSC

Hertha-Spiele Fußball-Historie

Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:

06. Oktober 2014 – Hertha BSC – VfB Stuttgart – 3:2
24. Februar 2014 – VfB Stuttgart – Hertha BSC – 1:2
16. September 2013 – Hertha BSC – VfB Stuttgart – 0:1
13. Februar 2012 – VfB Stuttgart – Hertha BSC – 5:0
26. August 2011 – Hertha BSC – VfB Stuttgart – 1:0
10. April 2010 – Hertha BSC – VfB Stuttgart – 0:1
21. November 2009 – VfB Stuttgart – Hertha BSC – 1:1
21. März 2009 – VfB Stuttgart – Hertha BSC – 2:0
18. Oktober 2008 – Hertha BSC – VfB Stuttgart – 2:1

Hertha BSC VfB Stuttgart Ergebnisse 1. Bundesliga
1. Bundesliga 24. Spieltag:

VfB Stuttgart Hertha BSC Spielkultur Tolga Cigerci

Hertha BSC VfB Stuttgart Tabelle 1. Bundesliga
1. Bundesliga 24. Spieltag:

Sinnbild Torwart Thomas Kraft Hertha BSC VfB Stuttgart

Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Huub Stevens
VfB Stuttgart – Hertha BSC
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC

6 Kommentare

  1. Ich habe dieses Spiel mit anderen Fans gemeinsam erlitten vor der Großbildleinwand im Walhalla. Ein Spiel, welches mir vermutlich lange im Gedächtnis bleiben wird wegen …

    A. Der nicht geahndete Schultercheck gegen Thomas Kraft
    B. 7 – in Worten: sieben ! – Minuten Nachspielzeit, in der zum bösen Ende Nico Schulz noch die gelb-rote Karte bekommt.

    Wenigstens konnte Hertha 1 Punkt aus diesem Kampfspiel mitnehmen. Was dieser Punkt wert sein kann, wissen wir frühestens im April. Bis jetzt ist Stuttgart das einzige Team, welche in Hin- und Rückspiel 4 Punkte für Hertha lieferte.

  2. Sieben lange Minuten Nachspielzeit in Stuttgart zeigten meinem Nervenkostüm ebenfalls ungeahnte Grenzen auf. Insgesamt bin ich aber viel optimistischer, seit Dardai und Widmayer das Ruder in Händen halten. Wenn auch nicht alle Aufstellungsvarianten des Trainergespanns bislang zündeten, so ist doch wieder richtig Bewegung in den Kader gekommen. Und zwar im positiven Sinne. Am deutlichsten zeigt sich der frische Wind bei der stark verbesserten Laufleistung der gesamten Mannschaft. Es ist im Nachhinein schon bemerkenswert, dass die Kerle unter Jos Luhukay zu guter Letzt anscheinend nicht in der Lage waren auch nur annährend 100% abzurufen. Wussten sie nicht, wo sie hinzulaufen hatten? Oder wollten sie sich für den kleinen General nicht mehr den Arsch aufreißen?

  3. Meine rein spekulative Antwort, LR zu deiner letzten Frage: Sie wollten nicht mehr.
    Was jedoch zu dem Riss zwischen Luhukay und den Spielern führte, weiß ich bis heute nicht.

    Wenn die Herthaner in den nächsten 5 Spielen unter Leitung von ParWidai nicht nur mehr km laufen, sondern ihre Laufwege besser aufeinander abstimmen, wird Hertha hoffentlich weiter punkten.

    Hat das Sportgericht des DFB (DFL?)eigentlich ein Verfahren gegen Niedermeier wg. seiner Tätlichkeit eröffnet?

  4. Die Lehre aus der letzten Rückrunde wäre ein ganz entspannter WM-Urlaub für den Ex-Cheftrainer gewesen, es handelt sich bei Fußball immer noch um ein Spiel, und das Spielerische ist ihm völlig abhanden gekommen, klassisch verdribbelt das Ganze.
    Die Lehren aus dem Freiburgspiel werden gegen Schalke hoffentlich weiter spezifiziert.
    Die Tanne mit Änis, der seinen alten Kumpel, der sicher einen Ehrenplatz am Spielfeldrand haben wird, mal richtig zeigen kann, wie Ghetto-Kick geht – nämlich ganz dreckig gewinnen.

  5. Jepp maenne.
    Deinen ersten Satz heute unterstreiche ich aber so was von …. !

    Fällt dir noch was ein zum Spiel VfB : Hertha?

  6. Wenn Michael Preetz Jos Luhukay zur letzten Sommerpause entlassen hätte, wäre der Aufschrei aber riesig gewesen. Herthas Saisonziel Klassenerhalt hatte Luhukay schließlich souverän erreicht. Und dass er eine Mannschaft erfolgreich in der Bundesliga führen konnte, zeigte die hervorragende Hinrunde 2013 mit satten 28 Punkten und Platz 6 in der Tabelle. Die Analyse nach der desolaten Rückrunde 2014 führte zu dem nachvollziehbaren Ergebnis, gute neue Spieler müssten verpflichtet werden.

    Ein dreckiger Sieg gegen Schalke durch einen entfesselt aufspielenden Ben-Hatira wäre genau mein Ding 🙂 Leider spricht die Statistik aber sowas gegen Hertha. In den letzten 12 Spielen verloren die Herthaner 11x und spielten einmal 0:0 Unentschieden.

    Ob das DFB-Sportgericht gegen den Schulterchecker Niedermeier ermittelt, habe ich nicht mitbekommen. http://de.wikipedia.org/wiki/DFB-Sportgericht

    Wenn Pal Dardai der Truppe in der kurzen Zeit sogar noch ein attraktives Spielkonzept vermitteln könnte, wäre dieses irgendwie fast zu schön, um wahr zu sein. Aber die Tugenden, die im Abstiegskampf gefragt sind, hat er bislang schon gut herauskitzeln können. Und vielleicht geht ja noch viel mehr. Das abgrundtiefe Desaster im 6-Punkte-Kracher gegen Freiburg ist von meiner Festplatte gelöscht. Was Schlimmeres hatte ich zuvor selten erleben müssen.

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