Man war das ’ne Quälerei. Herthas Gruselkick gegen den 1. FSV Mainz 05 hatte wahrlich keine Zuschauer verdient. Zumindest keine Hertha-Fans. Bei der 0:2 Heimpleite gegen die Mainzer gelang den Blau-Weißen so gut wie nichts. 90 Spielminuten Tristesse. Vorn ein laues Lüftchen und hinten durchlässig wie ein Schweizer Käse. So schwach hatte man die Hertha lange nicht in einem Heimspiel gesehen. Woran lag es nur? Am verletzten Vedad Ibisevic? An der ordentlichen Kampfmoral der akut abstiegsbedrohten Mainzer? Gar am erkrankten Arne Maier? Oder an der dieses Mal schwächelnden Innenverteidigung? Sind Niklas Stark und Jordan Torunarigha ein wenig überfordert, wenn sie hinten für Sicherheit sorgen müssen und gleichzeitig den intelligenten Spielaufbau gestalten sollen?
Nach dem Nasenbeinbruch von Hertha-Kapitän Vedad Ibisevic ging nicht mehr viel nach vorn.
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Nasenbeinbruch Vedad Ibisevic
Der Bruch kam sehr früh im Spiel. Nach nur 15 Spielminuten musste der sichtlich engagiert und inspiriert auftretende Hertha-Kapitän Vedad Ibisevic wegen eines Nasenbeinbruchs den Platz schon wieder verlassen. Für Ibisevic übernahm Torjäger Davie Selke das Sturmzentrum. Schade, denn gern hätte man als Zuschauer mal wieder eine ganze Partie mit dem Vedator gesehen. Gerade in Kampfspielen (Abstiegskampfspielen), wenn in Zweikämpfen körperliche Präsenz und Entschlossenheit gefordert sind, ist Ibisevic mit seinem Spielstil eine gute, bis sehr gute Option. Zwar tänzelt er durch seine aufbrausende Art oft auf dem schmalen Grad zum Platzverweis. Aber wie sich so eine Kampfpartie entwickelt, wenn man nicht entsprechend gegenhält, zeigte das Freitagabendspiel überdeutlich. Dann gibt es ganz schnell eine Heimpleite.
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Mitchell Weiser ist nach Verletzung endlich zurück. Aber auch er konnte kaum Impulse geben.
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Hertha doch bald im Abstiegskampf? Die Luft wird dünner.
Glücklicherweise hat Hertha BSC schon 30 Punkte eingesammelt. Damit liegt die Mannschaft 7 Punkte vor dem Relegationsplatz, welchen aktuell Mainz 05 mit 23 Punkten hinter Werder Bremen mit ebenfalls 23 Punkten belegt. 7 Punkte Vorsprung bei noch 11 ausstehenden Partien ist gut aber nicht wirklich beruhigend. Besonders dann nicht, wenn man live im Stadion miterleben konnte, wie kraftvoll sich Abstiegsanwärter Mainz 05 im Olympiastadion gegen den drohenden Gang ins Unterhaus zur Wehr setzte. Und wie wenig Hertha BSC im Gegenzug in die Waagschale zu werfen fähig war. Hertha-Trainer Pal Dardai spricht nicht umsonst davon, dass es für den Verein vor allem darum geht, erst einmal die 40-Punkte-Marke zu knacken. In der Rückrunde spielen von den Teams die hinter Hertha in der Tabelle stehen der SC Freiburg, der VfB Stuttgart und Werder Bremen eindeutig erfolgreicher. Nur die Wolfsburger sind noch schlechter unterwegs als die Blau-Weißen. Den 1. FC Köln und den Hamburger SV mal außen vor gelassen.
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Auf Hertha-Trainer Pal Dardai wartet viel Arbeit. Für die Europa-League-Plätze scheint die Qualität nicht ausreichend zu sein. Für den Abstiegskampf ist die Mannschaft zu lieb. Keine einzige Gelbe Karte für einen Herthaner gegen Mainz.
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Schiedsrichter Martin Petersen
Ticker. Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 0:2 (0:1). Nur 30.908 abgehärtete Zuschauer wollten im eiskalten Berliner Olympiastadion miterleben, wie Hertha sich vom 1. FSV Mainz 05 auseinandernehmen ließ. Schiedsrichter Martin Petersen und sein Schiedsrichtergespann machten ihren Job gut. Kein Hertha-Spieler wurde verwarnt. Die Tore für den 1. FSV Mainz 05 schoss Quaison in der 40. sowie der 65. Spielminute. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Vladimir Darida mit 13,22 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen 1. FSV Mainz 05
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
25. September 2017 – Rekik Doppelfehler – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 1:0
17. April 2017 – Schneckenrennen – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 1:0
29. November 2016 – Vedator trifft – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 2:1
16. Mai 2016 – 50 Punkte Marke – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 0:0
21. Dezember 2015 – Magisches Dreieck – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 2:0
09. Februar 2015 – Hertha Trainerwechsel – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 0:2
15. September 2014 – Herthas Heimspielfluchfrust – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 1:3
10. März 2014 – Super-Kraft im Tor – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 1:1
30. September 2013 – Punktepolster – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 3:1
26. März 2012 – Adrian Ramos Doppelpack – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 1:3
24. Oktober 2011 – Immerhin ein Punkt – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 0:0
13. Februar 2010 – Friedhelm Funkel Drei-Punkte-Regel – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 1:1
12. September 2009 – Im Tabellenkeller – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 2:1
1. Bundesliga 23. Spieltag:
1. Bundesliga 23. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Sandro Schwarz
Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 0:2
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
Bundesliga bei Bild, der offizielle YouTube-Kanal von Bild
Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 0:2
19. Februar 2018 um 21:36
Sind Niklas Stark und Jordan Torunarigha ein wenig überfordert, wenn sie hinten für Sicherheit sorgen müssen und gleichzeitig den intelligenten Spielaufbau gestalten sollen?
Mittlerweile weiß jeder Gegner, dass Herthas IV für den Spielaufbau zuständig sein. Er läuft einen der IV an und nimmt dem anderen die Anspielstationen. Und von da an geht bei Hertha nix mehr nach vorne. 🙁
20. Februar 2018 um 17:55
Marxelinho meint: „Die Mannschaft kann mit dem Druck nicht umgehen, den der Trainer ihr nicht macht.“
https://www.marxelinho.net/
21. Februar 2018 um 10:50
Die Niederlage gegen Mainz ist für alle Hertha-Interessierten sehr schwer zu verkraften. Dem Bonmot von Marxelinho folgend liegt es am Trainer, der die Mannschaft nicht erreicht? Ich sehe nicht, dass Pal Dardai seinen Zenit als Hertha-Trainer überschritten hat. Aber die kommenden Wochen könnten ziemlich unruhig werden. Gegen Mainz wurde die Option auf eine erneute Europacup-Teilnahme viel zu billig vergeigt und gleichzeitig die Tür zum Abstiegskampf geöffnet. Bitter. Ob die jungen Spieler Abstiegskampf können? Hoffentlich rutscht die Hertha nicht noch ganz unten rein.
21. Februar 2018 um 12:55
Hier ein Bericht zum gestrigen Training. Sie treffen einfach das Tor nicht. 🙄
https://www.morgenpost.de/sport/hertha/article213498455/Kreativitaet-und-Spielwitz-gehen-Hertha-derzeit-ab.html