Leider hatte die deprimierende Ergebniskrise Hertha BSC auch im Saisonfinale in Mainz fest im Griff. Zwar verloren die Blau-Weißen beim schwer erkämpften 0:0 Unentschieden in Mainz das Spiel nicht. Sie lieferten eine engagierte Partie und waren dem so wertvollen Siegtreffer sogar deutlich näher als die Mainzer. Aber das Unentschieden muss wie eine Niederlage bewertet werden. Denn man hätte dringend gewinnen müssen. Nun zieht Konkurrent 1. FSV Mainz 05 direkt in die Gruppenphase der Europa League. Und Hertha BSC muss in die überaus beschwerliche Europa-League-Qualifikation. Wer hätte noch im letzten Sommer mit solch einer Saisonentwicklung gerechnet. Hertha knackt sensationell die 50 Punkte Marke und als Fan trauert man den vergebenen Chancen hinterher, nicht viel – oder sogar sehr viel – mehr als Tabellenplatz 7 erreicht zu haben.
Hertha-Trainer Pal Dardai und Mainz-Trainer Martin Schmidt sahen eine leidenschaftlische Auseinandersetzung ihrer beiden Mannschaften.
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Damoklesschwert Europa-League-Qualifikation
Mit dem 7. Platz in der Abschlusstabelle hat Hertha BSC nun immerhin die Berechtigung, sich in zwei Pokalrunden (4 Spiele) für die Gruppenphase der Europa League zu qualifizieren. Aber die Terminansetzungen für diese Quali-Spiele fallen in die so wichtige Vorbereitungszeit für die neue Saison. Wie gut das Hertha-Trainerduo Pal Dardai und Rainer Widmayer diese Hürde meistern wird, bleibt abzuwarten. Auch für den Manager Michael Preetz wird es bei anstehenden Spielertransfers und Vertragsverlängerungen schwieriger alle Eventualitäten mit dem neuen Spieler-Kader perfekt abzudecken. Möglicherweise müssen starke Last-Minute-Transfers vorausschauend eingefädelt werden. Das Sinnbild Damoklesschwert Europa-League-Qualifikation passt deshalb. Denn sollten die ersten Spiele der neuen Saison ebenfalls in die Hose gehen, wird die Ergebniskrise der alten Saison sofort wieder zum Thema. Mit dem direkten Erreichen der Gruppenphase hätte man die neue Saison bei Null begonnen. So könnte es nun schon nach wenigen neuen Rückschlägen sehr schnell für Trainerduo und Manager ungemütlich werden.
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Am letzten Spieltag zog Herthas Vladimir Darida noch einmal alle Register seines Könnens. Aber trotz Daridas Topleistung schoss Hertha kein Tor.
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Schade – schade – schade
Als Hertha-Fan ist man hin- und hergerissen ob der Beurteilung der abgelaufenen Saison. Nur ein geschossenes Törchen in Mainz hätte dieses Dilemma stark abgemildert. Höhere finanzielle Einnahmen wären gesichert und eine deutlich vorteilhaftere Saisonplanung ermöglicht worden. Ohne dieses Tor gerät der langfristige Masterplan, Etablierung des Vereins in der 1. Bundesliga, nun gefühlt wieder stärker unter Druck. Nach der sensationellen Hinrunde und dem dauerhaften Schwächeln der Konkurrenz hätte Hertha BSC bis vor der schauerlichen Ergebniskrise (mittlerweile 8 Spiele in Folge ohne Sieg, davon 6 Niederlagen inkl. dem Pokal-Halbfinale gegen Dortmund) ja sogar einen Quantensprung in der Entwicklung hinlegen können. Mit Champions-League-Millionen für Spielertransfers hätte Hertha BSC wohl wie über Nacht zu einem Schwergewicht der Liga aufsteigen können. Leider alles Schnee von vorgestern. Für den Verein und die Fans bleibt es wie gehabt, jede neue Saison ist auch zugleich eine neue Zitterpartie. Hertha BSC kämpft im Spieljahr 2016/17 vorrangig für den Klassenerhalt und vielleicht für eine weitere gute Tabellenplatzierung, damit die Einnahmen über die Fernsehgelder stetiger sprudeln.
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Hertha-Trainer Pal Dardai ließ Valentin Stocker auf dem linken Flügel beginnen. Viele Fachleute glauben, dass Valentin Stocker Hertha BSC im Sommer verlassen wird.
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Salomon Kalou hätte Hertha in die Zukunft ballern können
In der Rückrunde lief vieles nicht mehr so gut wie noch in der sensationellen Hinrunde. Auch Herthas Toptorjäger Salomon Kalou traf 2016 das Tor zu selten. Hätte er doch nur eine seiner Riesen-Torchancen beim 1. FSV Mainz 05 verwandelt. Salomon Kalou hätte Hertha in die Zukunft geballert. Aber ein Teil der blau-weißen Ergebniskrise liegt eben auch in der latenten Torflaute begründet. In der Rückrunde schoss Hertha 10 Tore weniger als noch in der Hinrunde (26:18 zu 16:24 Tore). Kein Wunder das Hertha in der Rückrunde nur vier Spiele gewinnen konnte, die Bilanz eines Abstiegskandidaten. Damit Hertha in der kommenden Saison einen weiteren Entwicklungsschritt macht, muss unbedingt mehr Torgefahr generiert werden. Das Sturmduo Vedad Ibisevic und Salomon Kalou reicht nicht aus. Zumindest ein bis zwei weitere torgefährliche Spieler sollten im Sommer dringend verpflichtet werden.
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Herthas Niklas Stark sieht Gelb-Rot von Schiedsrichter Sascha Stegemann.
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Schiedsrichter Sascha Stegemann
Ticker. 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 0:0 (0:0). 33.800 Zuschauer sahen in der Mainzer Coface-Arena einen heißen Kampf um die bessere Ausgangsposition für die Europa-Pokal-Teilnahme in der nächsten Saison. Leider verpassten die Berliner erneut eine riesige Chance. Schiedsrichter Sascha Stegemann und sein Schiedsrichtergespann hatten die kampfbetonte Partie zumeist voll im Griff. Stegemann zeigte Fabian Lustenberger, Julian Schieber und Mitchell Weiser jeweils Gelb. Niklas Stark bekam gleich zwei Gelbe Karten und musste dementsprechend mit Gelb-Rot vom Platz. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Vladimir Darida mit 12,86 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen 1. FSV Mainz 05
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
21. Dezember 2015 – Magisches Dreieck – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 2:0
09. Februar 2015 – Hertha Trainerwechsel – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 0:2
15. September 2014 – Herthas Heimspielfluchfrust – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 1:3
10. März 2014 – Super-Kraft im Tor – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 1:1
30. September 2013 – Punktepolster – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 3:1
26. März 2012 – Adrian Ramos Doppelpack – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 1:3
24. Oktober 2011 – Immerhin ein Punkt – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 0:0
13. Februar 2010 – Friedhelm Funkel Drei-Punkte-Regel – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 1:1
12. September 2009 – Im Tabellenkeller – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 2:1
1. Bundesliga 34. Spieltag:
1. Bundesliga 34. Spieltag:
Pressekonferenz mit Trainer Pal Dardai
Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
17. Mai 2016 um 19:42
„Denn sollten die ersten Spiele der neuen Saison ebenfalls in die Hose gehen, wird die Ergebniskrise der alten Saison sofort wieder zum Thema. ….“
Wie genau verlief die Ergebniskrise?
Ein Blick in den Rückspiegel
Rückrunde 2016
TD 16:24 Punkte 18
Hinrunde 2015
TD 26:18 Punkte 32
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Hinrunde 2014
TD 24:35 Punkte 18
Rückrunde 2015
TD 12:17 Punkte 17
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Hinrunde 2013
TD 27:20 Punkte 28
Rückrunde 2014
TD 13:28 Punkte 13
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Hinrunde 2011
TD 24:26 Punkte 20
Rückrunde 2012
TD 14:38 Punkte 11
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Hinrunde 2009
TD 13:39 Punkte 6
Rückrunde 2010
TD 21:17 Punkte 18
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Hinrunde 2008
TD 27:20, Punkte 33
Rückrunde 2009
TD 21:21 Punkte 30
Alle Angaben bei http://fussballdaten.de/bundesliga
Mich interessiert die Antwort auf eine einzige Frage:
„Herr Preetz, seit Jahren bricht jede Mannschaft in der Rückrunde der Bundesliga ein – trotz all ihrer Änderungen im Spielerkader, im Trainerstab und im Funktionsteam. Haben Sie, Herr Preetz eine Erklärung für die alljährlich schlechten Rückrunden der Hertha?“
Ich bin gespannt, welcher Journalist diese Frage stellen wird.
18. Mai 2016 um 18:54
Mein Eindruck ist, dass Fußball-Manager während einer Leistungskrise gern darüber sprechen, dass die Probleme später nach der Saison analysiert, aufgearbeitet und vielleicht auch öffentlich kommuniziert werden. Ist die Saison dann aber erst einmal vorbei, ist alles Schnee von gestern und es wird nur noch nach vorne geschaut.
Ein öffentlich verbreiteter kritischer oder sogar selbstkritischer Blick zurück, der sogar gleich mehrere Jahre umfasst, passt nicht zur Unterhaltungsindustrie. Und man gibt gefährlicher Weise damit denen Futter, die einem am Stuhlbein sägen.
18. Mai 2016 um 19:34
Prägnant formuliert LR um 18:54?.
Da muss ich erst Mal grüblen, welch weiteren Gesprächsstoff ich aus der vergangenen Saison ziehen kann.
19. Mai 2016 um 20:21
Meine Frage habe ich bei HerthaTV rein gestellt.
https://www.youtube.com/watch?v=U3PoqES8n_M
19. Mai 2016 um 22:04
Da die Führung von Hertha BSC vor nicht allzu langer Zeit entschieden hat, für das Image des Vereins mehr Arbeitszeit in Internet-Aktivitäten zu investieren, liest vielleicht sogar einer der zuständigen Mitarbeiter deine Frage. Ob die Frage dann aber den langen Weg bis zum Schreibtisch des Managers findet? Gib bitte unbedingt Bescheid, wenn es ein Antwort gibt.
26. Mai 2016 um 17:20
Um es vorweg zu sagen: Im Moment liegt meine Vorfreude auf die kommende Saison bei NULL. Zu zahlreich waren die sportlichen Enttäuschungen seit der Länderspielpause zu Ostern 2016. Ibisevic erzielte sein letztes Tor am 30.4. in Leverkusen; von seinen insgesamt 10 Ligatoren erzielte Ibisevic 6 in der Hinrunde und 4 in der Rückrunde. Kalou erzielte insgesamt 14 Ligatore, davon 8 in der Hinrunde und 6 in der Rückrunde. Hertha erzielte in der gesamten Ligasaison 42 Tore – davon 26 Tore in der Hinrunde und 16 Tore in der Rückrunde. Der Anteil des Sturmduos Ibalou betrug 54 % an allen Herthatoren der Hinrunde (14 von 26) – ihr Anteil in der Rückrunde beträgt 63% (10 von 16). Kalou wollte leider sein 15. Sasiontor nicht gelungen – Chancen dafür hatte er dafür in Mainz reichlich.
Hertha war in der aktuellen Saison jene Mannschaft, welche die wenigsten Torschüsse abgab – vgl. dazu http://www.morgenpost.de/sport/hertha/article207570651/Hertha-feiert-Platz-sieben-und-ein-einzigartiges-Jahr.html
Um so erstaunlicher, dass es am Ende zu Platz 7 gereicht hat.
26. Mai 2016 um 17:21
dafür29. Mai 2016 um 18:07
32 knackige Punkte nach der Hinrunde 2015/16 haben mich auch ziemlich verwöhnt.
Ohne verheißungsvolle Verstärkungen wird es in der kommenden Hinrunde ein mühsames Punktesammeln. Die Rückrunde 2015/16 hat gezeigt, dass der aktuelle Hertha-Kader noch nicht stark genug ist, um ohne Abstiegssorgen in die nächste Spielzeit zu gehen.
Die Mannschaft ist ziemlich abhängig von einem fitten, formstarken Vladimir Darida. Hoffentlich kann Manager Michael Preetz im Sommer für das zentrale Mittelfeld wenigstens einen weiteren Spieler verpflichten, der die Güteklasse Darida oder besser hat.
Und mehr Torschüsse sollten unbedingt drin sein. Letzter Platz in der Torschuss-Tabelle geht ja nun so gar nicht.
30. Mai 2016 um 18:39
Herthas Ergebnisse in der aktuellen Bundesligasaison gegen die TOP 6 der Abschlusstabelle
3S 2U 7N Tore 10:20 Punkte 11
Herthas Ergebnisse gegen die Positionen 8 bis 12 der Abschlusstabelle
6S 2U 2N Tore 11:6 Punkte 20
Herthas Ergebnisse gegen die Positionen 13 bis 18 der Abschlusstabelle
5S 4U 3N Tore 21:16 Punkte 19
Nebenbei bemerkt: Der aktuelle Marktwert des Hertha-Kaders liegt bei 70,4 Mio € Platz 11 in der Rangfolge. Tabellenplätze über ihrem Marktwert erreichten BMG, M05, Hertha, FCK, FCA, HSV, FCI und D98.
http://www.transfermarkt.de/1-bundesliga/marktwerttabellenplatz/wettbewerb/L1
Mein Fazit für heute:
Hertha hätte mehr Punkte nur erreichen können durch weitere Siege gegen die Mannschaften auf den Plätzen 8 bis 18.
Die 7 Niederlagen gegen die Topklubs der Liga wortreich zu beklagen lohnt meines Erachtens die Mühe nicht. Ziel für die nächste Saison wird sein, den Kader so aufzustellen, dass wir konstanter auf dem Niveau der aktuellen Hinrunde 2015 agieren und das über die ganze Saison. Ob das Geld für weitere Neueinkäufe bei Hertha vorhanden ist, kann der Zuschauer nur spekulieren. Red Bull Leipzig wird vermutlich weitaus höhere Beträge ausgeben können.
31. Mai 2016 um 11:21
Mit RasenBallsport Leipzig hat die Bundesliga ein extrem finanzstarkes neues Mitglied hinzubekommen. Und die sportliche Leitung von Leipzig unter Ralf Rangnick ist ebenfalls sehr hoch einzuschätzen. Spekulation: Leipzig steht spätestens ab der Saison 2017/18 in der Tabelle vor Hertha BSC. In der nächsten Saison kann Hertha den Aufsteiger Leipzig vielleicht noch auf Abstand halten.
Auch ich denke, dass Hertha in der nächsten Saison nur wenige Punkte gegen die Top-Teams der Bundesliga erzielen wird. Aber hoffentlich kann Herthas Heimstärke der letzten Saison konserviert werden. Starke 32 Punkte holten die Blau-Weißen im Olympiastadion. Damit wäre der Klassenerhalt so gut wie eingetütet. Spekulation: Hertha schafft die 32 Heimpunkte nächste Saison leider nicht noch einmal.
Der Umkehrschluss: Da die Herthaner letzte Saison auswärts nur 18 Punkte einsammelten, scheint hier Potenzial brachzuliegen. Deshalb vielleicht auch der laute Ruf nach neuen, schnellen Spielern, mit denen man dann erfolgversprechende Kontertaktiken trainieren könnte. Spekulation: Hertha holt nächste Saison auswärts mehr als 18 Punkte.
31. Mai 2016 um 11:27
Die oben verlinkte Marktwerttabelle von Transfermarkt.de finde ich sehr interessant. Gleich gebookmarkt.
31. Mai 2016 um 20:28
Danke LR 1127, dass dir mein Link gefällt.
In den ersten 3 Positionen ist Marktwert=Tabellenplatz.
Im Weiteren gibt es Overperformer (Tabellenplatz>Marktwert) und Underperformer.
Mal schauen, mit welchem Marktwert Hertha in die kommende Saison starten wird.
In der Morgenpost las ich heute …
Der Computer spuckte die Zukunft aus – im zweiten Stock der Geschäftsstelle von Hertha BSC. Zumindest war es eine mögliche. Dort, im Büro der kleinen Scoutingabteilung der Berliner, standen 120 Namen auf einer Liste, als vor zwei Monaten debattiert wurde, wie die Hertha-Elf der nächsten Saison aussehen soll. Klangvolle Namen waren dabei.
Nicht Cristiano-Ronaldo-klangvoll, aber immerhin solche, die in Berlin für allerhand Entzücken sorgen würden: der Name eines Bayern-Profis zum Beispiel, oder der eines Stuttgarter Emporkömmlings.
….
Das Problem war nur, dass auch so ziemlich jeder andere Vereinscomputer dieser Republik viele jener Namen ausspuckte und dass die Berliner Anwerbversuche deshalb ohne Chance blieben. Der Bayern-Profi will künftig weiter Champions League spielen, und damit kann Hertha als Siebter nicht dienen. …
http://www.morgenpost.de/sport/hertha/article207622257/Hertha-BSC-sucht-bis-zu-vier-neue-Spieler.html
Es wäre möglich, dass RB Leizig als Aufsteiger mit einem höheren Marktwert in die Bundesliga startet als die seit 3 Jahren „etablierte“ Hertha. 😉
1. Juni 2016 um 11:40
Diesen mit Hintergrundwissen gespickten Morgenpost-Artikel hatte ich natürlich auch gelesen. Die Hertha-Reporter Uwe Bremer und Jörn Meyn sind immer bestens informiert. Veröffentlichen diese beiden Journalisten Namen, Daten und Fakten, verlasse ich mich zumeist voll und ganz darauf, die Wahrheit mitgeteilt zu bekommen.
Herthas Absturz von Platz 3 auf Platz 7 in der Bundesligatabelle war für die vorausschauende Planung und Zusammenstellung des Spieler-Kaders für die nächste Saison ein Worst-Case-Szenario. Mit dem Erreichen der Champions-League-Teilnahme hätte man sicher den einen oder anderen Toptransfer stemmen können. So ist die Hertha als Arbeitgeber für die sehr guten Fußballer sicher ein Stück weniger interessant, sportlich wie auch finanziell.
Die Sorge, dass Michael Preetz in diesem Transfersommer keinen interessanten Spieler abbekommt, beunruhigt den Hertha-Fan deshalb schon ein wenig.
Eine andere Ungewissheit schwelt aber ebenso. Vielleicht verlassen ja auch noch mehrere Stammspieler den Verein. Zum Beispiel hört man noch gar nichts über eine Vertragsverlängerung mit Per Skjelbred, dessen Kontrakt 2017 ausläuft.
2. Juni 2016 um 17:59
Da mach ich mir keinen Kopf LR.
Uwe Bremer und Jörn Meyn werden die Zugänge und Abgänge in dieser Transferperiode vor uns erfahren. Möglicherweise erst irgendwann im Juli oder August 2016.
Bis dahin wird Hertha erfolgreich (?) die 3. Qualifikationsrunde Euro League sowie die erste Runde DFB-Pokal bestreiten. Hoffentlich klappt es auch im August noch gut mit der Integration neuer Spieler – ähnlich wie mit Ibisevic 2015 und Kalou 2014.
3. Juni 2016 um 11:50
Der Transfer von Vedad Ibisevic zu Hertha BSC im Sommer 2015 war und ist ein Meisterstück von Manager Michael Preetz. Dass der Absteiger VfB Stuttgart ca. die Hälfte des üppigen Gehalts eines Spielers bezahlt, der in Berlin maßgeblich zum Erreichen des 7. Tabellenplatzes beigetragen hat, ist eine überaus kuriose Konstellation.
Die Verpflichtung von Champions-League-Sieger Salomon Kalou war damals im Sommer 2014 ebenfalls eine riesige Überraschung. Und wie viel Kalou einer Mannschaft wie Hertha an Klasse geben kann, hat er spätestens unter Trainer Pal Dardai nachhaltig bewiesen. Hoffentlich bleibt Salomon Kalou weiter in Berlin.
Schon allein diese beiden Transfers zeigen deutlich, dass das Management von Hertha BSC es mit der Etablierung des Vereins im Oberhaus der Bundesliga absolut ernst meint. Es wird eine Mannschaft entwickelt, die den Anschluss an das obere Tabellendrittel der Liga schaffen soll. Und wie sich während der letzten Saison offenbarte, war mit dem Kader ja sogar deutlich mehr drin als Platz 7.
4. Juni 2016 um 15:26
Wie oben bereits bemerkt: Der aktuelle Marktwert des Hertha-Kaders liegt bei 70,4 Mio € Platz 11 in der Rangfolge. Mit 4 Tabellenplätzen über ihrem Marktwert war Hertha einer der Overperformer in dieser Saison.
http://www.transfermarkt.de/1-bundesliga/marktwerttabellenplatz/wettbewerb/L1
Zum Vergleich: Am 1.6.2015 betrug der Marktwert 62,7 Mio € Platz 13 in der Rangfolge. Mit Tabellenplatz 15 war Hertha am Ende der vorigen Saison ein Underperformer.
Vor 2 Jahren lag Herthas Kader zum 15.5.2014 ebenfalls auf Rang 13 mit einem Marktwert von 57,38 Mio €. Mit Tabellenplatz 11 war Hertha am Ende der vorletzten Saison (= der ersten nach dem Wiederaufstieg) ein Overperformer.
6. Juni 2016 um 12:04
Der von Transfermarkt geschätzte Marktwert einer Bundesligamannschaft ist interessant und bietet eine gute Diskussionsgrundlage. Für die Einschätzungen Underperformer und Overperformer taugt er nur teilweise. Insbesondere weil Transfermarkt den Wert der Spieler nach eigenem Ermessen nach oben oder unten korrigiert.
Diese Transfer-Marktwert-Korrektur wird z.B. nachträglich nach dem zuvor erreichten Tabellenplatz vorgenommen. Wegen Herthas gutem Abschneiden 2015/16 wurde der Marktwert der Spieler nach der Saison erhöht.
Richtig griffig wäre in diesem Zusammenhang eine Vergleichstabelle, die die Ausgaben der Vereine pro Saison für den Spielerkader in Relation zum dann erreichten Tabellenplatz setzt. So eine Vergleichstabelle habe ich im Netz nicht gefunden.
Fundstücke:
Gefunden habe ich eine ältere Übersicht über die geschätzten Spielergehälter 2014/2015 bei Hertha BSC unter: http://fussball-geld.de/gehalt-der-bundesliga-hertha-bsc-berlin/
Und wo sind beim FC Augsburg die 25 Mio. Transfersumme für Baba versickert? Wurde Baba von Transfermarkt jemals mit 25 Mio. Marktwert für den FC Augsburg gelistet?
http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/633100/artikel_baba_wechsel-zu-chelsea-ist-perfekt.html
6. Juni 2016 um 12:21
Da hab ich doch noch etwas allerdings Veraltetes gefunden:
Der Bundesliga-Effizienzrechner der Zeit
http://www.zeit.de/sport/fussball-kosten
8. Juni 2016 um 09:30
Warum auch immer sind Daten über die tatsächlichen Personalausgaben der einzelnen Klubs schwer zu finden. Bis dahin kann ich mich nur behelfen mit den „Schätzwerten“ bei tm.de. 😉
12. Juni 2016 um 18:57
Tag für Tag verblaßt der Frust der letzten Spiele.
Die ersten Termine für die kommende Saison wurden veröffentlicht.
http://www.herthabsc.de/de/profis/planungen-vorbereitung/page/10747–10276–.html#.V12LXqKHvbG
16. Juni 2016 um 12:24
Laut der Blau-Weißen Planspiele sind aktuell nur drei Testspiele vorgesehen. Anstatt das Pal Dardai druckfrei Formationen ausprobieren kann, geht es für Hertha in den bald anstehenden Qualifikationsspielen gleich um die dicke Wurst. Es wird spannend zu beobachten, ob die Mannschaft als grandioser Frühstarter in die Geschichte eingeht und die Quali locker schafft, oder …
Im letzten Sommer hatte Hertha insgesamt neun Testspiele absolviert:
http://www.schiedsrichtergespann.de/testspiele-hertha-bsc-sommer-2015/
22. Juni 2016 um 09:47
Lass mich rechnen.
3 Wochen Urlaub von heute an.
Die EM ist für Darida zuende, ebenso die Copa América für Brooks.
Sie würden am 13. Juli zu Hertha zurück kehren. Es sei denn …
22. Juni 2016 um 10:43
… Michael Preetz erhält ein Angebot, welches er unter gar keinen Umständen ausschlagen kann 🙂
Ich hoffe doch schwer darauf, dass Vladimir Darida und John Anthony Brooks auch die nächste Saison bei Hertha spielen. Allein für die beiden lohnt es sich fast immer, entweder ins Stadion zu gehen oder sich ein ganzes Spiel live am TV-Bildschirm anzuschauen.