Hertha BSC besiegte den Absteiger SV Darmstadt 98 verdient mit 2:0 und steht nach dem vorletzten Spieltag der Bundesliga-Saison wieder megastark auf Platz 5 der Tabelle. Die direkte Teilnahme an der Europa League liegt damit zum Greifen nah. Höchstwahrscheinlich reicht schon ein Unentschieden im letzten Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen. Aber sogar bei einer Niederlage wären die Berliner wohl direkt für Europa qualifiziert, ohne den mühsamen (oder saugefährlichen siehe Bröndby-Pleite) Weg über Qualifikationsrunden nehmen zu müssen. Für die Saisonabschlussparty im Olympiastadion wäre es natürlich einfach nur herrlich, wenn die Mannschaft noch einen Heimsieg gegen die Pillendreher einfährt. Dann hätte Hertha mit 52 zu 50 Punkten sogar mehr Zähler gesammelt, als in der schon sehr guten Saison 2015/16. Hertha BSC zeigt endlich Nervenstärke im Saisonendspurt.
Überraschung, Hertha zeigte sich in Darmstadt spielerisch überzeugend und eroberte sogar den 5. Tabellenplatz zurück.
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Rückkehrer Niklas Stark und Marvin Plattenhardt
Als nach dem Spiel gegen RB Leipzig klar war, Hertha steht im Endspiel-Kracher in Darmstadt ohne Innenverteidigung da, weil sowohl Sebastian Langkamp als auch John Anthony Brooks wegen der 5. Gelben Karte gesperrt sein würden, begann ein wenig das Zittern. Nur durch die vorzeitige Rückkehr der zuvor Verletzten Niklas Stark und Marvin Plattenhardt konnte Trainer Pal Dardai eine einigermaßen eingespielte Abwehr nominieren. Trotzdem war die Verunsicherung unter den Hertha-Fans deutlich spürbar. Wichtig war auch, dass der Hertha-Torhüter Rune Jarstein nicht erneut patzen würde. Und er tat es nicht. Das Trainer-Duo Pal Dardai und Rainer Widmayer hatte wohl eine klare Marschroute vorgegeben, um das Risiko beim Passspiel zwischen Torwart und Innenverteidiger auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Es war schon auffällig, dass Innenverteidiger Jordan Torunarigha den Ball zumeist zügig zu Jarstein spielte und Jarstein dann sehr oft den langen Ball wählte. Bloß nicht wieder Slapstick wie gegen Leipzig und zuvor in Bremen.
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Jordan Torunarigha beim Jubellauf nach seinem Kopfballtor.
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Kopfballtor von Jordan Torunarigha
Ohne Herthas große Verletztenmisere hätte der Nachwuchsspieler Jordan Torunarigha in der laufenden Spielzeit wohl nur sehr wenige Einsatzzeiten bekommen. Das Verletzungspech der Stammkräfte ist das Glück der Nachwuchsspieler. Insbesondere Jordan Torunarigha konnte die Chance nutzen. Nicht nur das Torunarigha im Abwehrverbund mit sehr vielen guten Aktionen – schnell, robust und kopfballstark, bei nur wenigen Schwächen – nachhaltig auf sich aufmerksam machte. Gegen Darmstadt gelang dem Nachwuchsspieler sogar sein 1. Bundesligator. Bei Jordan Torunarighas wuchtig und präzis ausgeführtem Kopfball, hatte der Darmstadt-Keeper nichts halten. Ein schöner und überaus wichtiger Treffer für die Hertha, denn er hatte vorentscheidenden Charakter für diese Partie.
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Salomon Kalou steigt zum Kopfball hoch und erzielt das 1:0 für Hertha. Die präzise Flanke kam von Vladimir Darida.
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Torjäger Salomon Kalou schlägt zu
Auf die Siegerstraße kamen die Berliner schon zuvor durch das herrliche Kopfballtor von Torjäger Salomon Kalou. In der 14. Spielminute wählte Kalou zentral den richtigen Laufweg, um die von Vladimir Darida geschlagene Flanke optimal zu verwerten. In der Szene sahen Darmstadts Innenverteidiger mal um einiges älter aus als Altstar Kalou. Als Zuschauer hatte man den Eindruck, dass sich der Ivorer auf der Position Doppelspitze richtig wohl fühlte. Später im Spiel setzte Salomon Kalou noch zu einem sensationellen Scherenschlagfallrückzieher an, der in seiner Ausführung in jeden Lehrfilm aufgenommen werden könnte. In dieser Perfektion während eines Punktspiels ausgeführt, gelingt so einen Scherenschlag höchstselten. Einfach herrlich anzuschauen, wie der Ball mit Schmackes die Querlatte des Darmstädter Gehäuses traf und diese gehörig zum Wackeln brachte.
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Salomon Kalou mit vollendeter Eleganz beim technisch anspuchsvollen Scherenschlagfallrückzieher. Das Ding krachte gegen Darmstadts Querlatte.
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Allan Souza mit Mega-Gewalt-Weitschuss
Eine weitere spektakuläre Szene sorgte ebenfalls für ein Raunen unter den Zuschauern. Kurz nach dem Seitenwechsel nahm sich Herthas Brasilianer Allan Souza plötzlich und ohne Ansatz ein Herz und versuchte mit einem Mega-Gewalt-Weitschuss aus der eigenen Spielhälfte ein Tor direkt zu erzielen. Und dieser Ball ging nur denkbar knapp am leeren Darmstädter Kasten vorbei ins Toraus. Mit einem solchen Sensationstreffer hätte sich Allan für immer unvergesslich gemacht. Schade, schade. Überhaupt spielten die Herthaner in vielen Momenten des Spiels geradezu befreit auf. Auch Alexander Esswein hatte mit einem strammen Weitschuss Pech, als dieser nur gegen den Torinnenpfosten krachte und dann zurück ins Spielfeld prallte.
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Allan Souza im Zweikampf mit Altintop. Das Mehr an Spielpraxis bekommt Allan sichtlich gut.
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Schiedsrichter Benjamin Brand
Ticker. SV Darmstadt 98 – Hertha BSC – 0:2 (0:2). 17.400 Zuschauer sahen im ausverkauften Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor eine konzentrierte Hertha-Mannschaft die den Tabellenletzten SV Darmstadt 98 zumeist kontrollierte. Das Schiedsrichtergespann um den Schiedsrichter Benjamin Brand hatte es nicht schwer, die faire Partie zu leiten. Kein Herthaner bekam von Brand die Gelbe Karte. Die Tore für die Berliner erzielten Torjäger Salomon Kalou per Kopf in der 14. nach Flanke von Vladimir Darida sowie Jordan Torunarigha in der 28. Spielminute ebenfalls per Kopfball nach Freistoß von Marvin Plattenhardt. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Vladimir Darida mit 12,27 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen SV Darmstadt 98
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
23. Dezember 2016 – Freistossgott Plattenhardt – Hertha BSC – SV Darmstadt 98 – 2:0
09. Mai 2016 – Heimpleite – Hertha BSC – SV Darmstadt 98 – 1:2
14. Dezember 2015 – Kantersieg – SV Darmstadt 98 – Hertha BSC – 0:4

1. Bundesliga 33. Spieltag:

1. Bundesliga 33. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Torsten Frings
SV Darmstadt 98 – Hertha BSC – 0:2
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
Bundesliga bei Bild, der offizielle YouTube-Kanal von Bild
SV Darmstadt 98 – Hertha BSC – 0:2
15. Mai 2017 um 18:56
Ein prima Service, die Links hier zu youtube.
Jetzt habe ich endlich die Tore gesehen.
Samstag war ich arbeiten und konnte nur die zweite Halbzeit live sehen.
Und für die Sportschau oder das ASS war ich später schon zu müde.
Danke LR.