Hertha BSC verlor gegen die derzeit wahrscheinlich weltbeste Fußballmannschaft FC Bayern München zwar nur knapp mit 0:1, aber Grund zur Freude gibt es deshalb lange nicht. Denn Niederlage bleibt Niederlage. Nur noch vier Spiele stehen bis zur Winterpause an. Und es fehlen immerhin sechs Punkte für das Minimalziel 20 Punkte zum Ende der Hinrunde. Zum Glück spielen die Blau-Weißen ja bald gegen den Top-Punktelieferanten der Bundesliga aus Dortmund. Wenn man diese sicheren drei Punkte schon mal mit einberechnet, sieht doch alles gleich viel freundlicher aus.
Neu-Innenverteidiger Jens Hegeler im Bodenduell mit Bayerns Robert Lewandowski
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Jens Hegeler und John Anthony Brooks bestanden Feuertaufe
Ein wenig Optimismus kommt auch auf, weil die neue Not-Innenverteidigung bislang viel besser funktioniert, als zu erwarten war. Gegen Bayern München bestanden Jens Hegeler und John Anthony Brooks ihre Feuertaufe im Abwehrzentrum jedenfalls mit Bravour. Wusste man die Leistung von Herthas Innenverteidigung in der letzten Woche nicht richtig einzuschätzen, da die schwache Kölner Offensive äußerst wenig Durchschlagskraft besaß, so behielten Hegeler und Brooks auch gegen die spielstarken Superstars der Bayern zumeist die volle Orientierung. Sollten Jens Hegeler und John Anthony Brooks sich in den nächsten vier Spielen sogar noch steigern können, steht urplötzlich die Null, und die bringt Punkte.
John Anthony Brooks zieht vorbei an Jerome Boateng, aber verschießt gegen Torwartgott Manuel Neuer
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John Anthony Brooks gegen Torwartgott Manuel Neuer
Sehr auffällig und positiv bemerkenswert ist zudem, dass Brooks und Hegeler bei eigenen Standardsituationen viel Torgefahr verbreiten können. Zumindest dann, wenn Ronny mit seinem Zauberfuß das Leder in den Strafraum zirkelt oder hämmert. So hatte John Anthony Brooks kurz vor Schluss der Partie die riesige Chance, gegen Torwartgott Manuel Neuer ein Tor zu erzielen. Ein Freistoß von Ronny segelte perfekt auf die Brust von Brooks. Von dort sprang der Ball technisch elegant direkt vor seine Füße und er zog kraftvoll ab. Leider verfehlte der stramme Schuss sein Ziel, zappelte nicht im Netz, sondern zischte knapp über die Oberkante der Latte Richtung Ostkurve. Schade. Bei einem anderen Freistoß kam Jens Hegeler nur knapp zu spät, als Neuer einen typischen Ronny-Hammer nicht festhalten konnte.
Wenn Herthas Innenverteidigung doch mal passen musste, zeigte Torhüter Thomas Kraft seine ganze Klasse im Eins-gegen-Eins wie hier gegen Superstar Robert Lewandowski
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Schiedsrichter Christian Dingert
Ticker. Hertha BSC – Bayern München – 0:1 (0:1). Vor 76.197 Zuschauern im ausverkauften Berliner Olympiastadion war Bayern München zwar klar dominant, aber lange nicht so zwingend wie zu befürchten. So eng wie es in dieser Bundesligasaison zugeht, könnte bei der Endabrechnung das Torverhältnis über Wohl und Wehe, über Rettung und Absturz entscheiden. Schiedsrichter Christian Dingert und sein Schiedsrichtergespann hatten eine recht faire Partie zu leiten. Nur dem Blau-Weißen Hajime Hosogai zeigte Dingert die Gelbe Karte. Das güldene Tor für Bayern München erzielte Arjen Robben in der 27. Spielminute in seiner unnachahmlichen Art von rechts in die Mitte ziehend per Weitschuss. Herthas Dauerläufer der Partie: Ersatzkapitän Per Skjelbred mit 12,88 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen Bayern München
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
27. März 2014 – Hertha BSC – Bayern München – 1:3
28. Oktober 2013 – Bayern München – Hertha BSC – 3:2
19. März 2012 – Hertha BSC – Bayern München – 0:6
15. Oktober 2011 – Bayern München – Hertha BSC – 4:0
08. Mai 2010 – Hertha BSC – Bayern München – 1:3
19. Dezember 2009 – Bayern München – Hertha BSC – 5:2
14. Februar 2009 – Hertha BSC – Bayern München – 2:1
31. August 2008 – Bayern München – Hertha BSC – 4:1

1. Bundesliga 13. Spieltag:

1. Bundesliga 13. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Jos Luhukay und Josep Guardiola
Hertha BSC – Bayern München
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
1. Dezember 2014 um 17:29
Ruckzuck schreibt der Linienrichter heute.
4 Sätze am Anfang über das Heimspiel gegen Bayern. Und schon sind seine Gedanken beim nächsten Heimspiel gegen den BVB. Und über die Schwalbe von Ribery, der eine gelbe Karte gegen Hosogai provozierte, schreibst du nichts?
1. Dezember 2014 um 21:10
Zecke Hosogai ist als Gegenspieler höchst unangenehm. Und das ist gut so. Neben seinen vielen fairen Attacken und Abwehraktionen pro Spiel bleibt es aber nicht aus, dass er oftmals nebenbei Knöchel trifft. In der Summe verdient man sich so zumeist die Gelbe Karte. Deshalb gehört es zum Berufsrisiko, dass er dann auch mal ’ne Karte zuviel bekommt.
Ribery ist auf dem Platz sicher kein Sympath, sondern eher ein Heißsporn. Deshalb ließ er sich in seiner Karriere schon oft zu kleinen, auch fiesen Hakeleien verleiten. Aber Schwalbe hin oder her, so dramatisch habe ich seine Aktion jetzt nicht in Erinnerung. Der Wischer war etwas grenzwertig. Aber Hosogai hat sich zum Glück nicht provozieren lassen. Ein paar Emotionen gehören zum Spiel.
Wenn ich in letzter Zeit etwas schauerlich fand, dann den Bakalorz-Tritt gegen Reuß. Obwohl er den Tritt sicher nicht mit Absicht Richtung Knochen ausführte, war diese Blutgrätsche trotzdem großer Mist.
2. Dezember 2014 um 17:08
Nach Berichten der Berliner Morgenpost beraten die 18 Bundesligavereine in dieser Woche über eine Beschlussvorlage der DFL zur Einführung der Torlinientechnik.
http://fussballdaten.de/spieler/milewskijuergen/1985/
Jürgen Milewski sollte es wissen als ehemaliger deutscher Nationalspieler. Ich weiß nicht, ob mit der höheren Schnelligkeit des Spiels auch die Zahl und Schwere der Verletzungen gestiegen ist. Ich habe Mühe, das Spiel in allen Details zu erfassen mit meinem menschlichen Auge – Vermutlich ist dies ebenso wenig möglich für die Schiedsrichter.
Wem es darum geht, brutale Fouls sofort während des Spiels zu ahnden, der diskutiere über den Videobeweis. Wer an Symptomen herum doktern möchte, der diskutiere über die Torlinientechnik und das Freistoßspray.
4. Dezember 2014 um 17:25
BUNDESLIGA FÜHRT TORLINIENTECHNIK ZUR KOMMENDEN SAISON EIN
http://www.bundesliga.de/de/liga/news/2014/torlinientechnologie-pressemitteilung.php
4. Dezember 2014 um 17:32
Da komme ich ja knapp zu spät 🙂
Nun kommt die Torlinientechnik tatsächlich. Und die ist mir eigentlich wurst. Wenn schon, denn schon müsste es eher heißen. Und ein Videobeweis ist mir da auch noch viel zu wenig. Denn was mich am meisten nervt, sind falsche Abseitsentscheidungen. Zu oft wird das Spiel voreilig unterbrochen und der Zuschauer damit um die spannendsten Momente des Spiels gebracht. Hier muss Zukunfts-Elektronik her, die Millimeterentscheidungen valide treffen kann.
Mit dem Videobeweis könnte man zumindest bei Schwalben, Tätlichkeiten und diesen unsäglichen Handspielen im Strafraum noch mal prüfen und dann schnell bestrafen oder freisprechen. Hätte jede Mannschaft 2x Prüfen pro Halbzeit frei, gäbe es vielleicht acht längere Unterbrechungen. Wenn die allerdings im TV für Werbung genutzt werden, bin ich eher dagegen.
4. Dezember 2014 um 18:18
Besser spät als gar nicht LR. 😀
Falsche Abseitsentscheidungen würde ich persönlich weiterhin tolerieren – wo ich doch soooooooo gerne meiner Gattin stets aufs Neue die Abseitsregel erkläre. 😉
8 Unterbrechungen wären schon arg viel. Einen Videobeweis – bei Schwalben, Tätlichkeiten und diesen unsäglichen Handspielen im Strafraum – würde ich jedem Trainer 2, höchstens 3 Mal je Spiel zubilligen.
4. Dezember 2014 um 18:44
Leider wurde der Videobeweis meines Wissens beim Fußball noch nirgendwo auf der Welt ausprobiert. Würde mir gern mal eine Beispielpartie anschauen und dann entscheiden, ob der Videobeweis zu viel mehr Gerechtigkeit führt, ohne den wichtigen Spielfluss merklich zu beeinflussen. Für die Zuschauer ist der Sport Fußball gerade dann attraktiv, wenn wenig unterbrochen wird. Sollte jede Videobeweis-Unterbrechung ewig dauern, na dann gute Nacht.
4. Dezember 2014 um 19:19
http://www.immerhertha.de/2014/12/04/torlinientechnik-kommt-2015-mit-hilfe-von-hertha/comment-page-1/#comment-415498
„Inari // 4. Dez 2014 um 18:42
Als Schritt in Richtung videobeweis sehr gut. Ich habe gehört, dass Holland den Videos Beweis einsetzen würde (oder bald einsetzt). Wenn das stimmt, muss ich mir mal deren Regeln durchlesen. ….“