Hertha BSC besiegte den bislang ungeschlagenen Karlsruher SC auswärts mit 3:1. Die Berliner stehen nun mit 17 Punkten nach 10 Spieltagen auf Platz 6 der Tabelle. Der Abstand zum Tabellenführer Fortuna Düsseldorf beträgt aktuell nur 3 Zähler. Damit ist man mittenmang im Rennen um die Aufstiegsplätze. Das sah vor kurzem nach der schmachvollen 1:4 Heimspiel-Pleite gegen den SV Elversberg am 7. Spieltag noch ganz anders aus. Die Qualität der Mannschaften in der 2. Bundesliga liegt dicht beieinander. So hat der neuntplatzierte 1. FC Magdeburg mit 16 Punkten auch nur 4 Punkte Abstand zum Tabellenführer. Spannender geht es also kaum.
No-Look-Pass Michael Cuisance war in Karlsruher erneut Dreh- und Angelpunkt in der Hertha-Offensive.
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No-Look-Pass Michael Cuisance – Tor Ibrahim Maza
Schon in der 9. Spielminute gingen die Berliner in Karlsruhe durch ein herrliches Tor von Ibrahim Maza mit 1:0 in Führung. Ein von Michael Cuisance als No-Look-Pass gespielter Ball in den Strafraum verwertete Maza technisch perfekt. Leider verletzte sich Herthas Angreifer beim Torschuss so stark am Knie, dass er kurze Zeit später ausgewechselt werden musste. Sehr schade, denn gerade das Kreativ-Duo Ibrahim Maza und Michael Cuisance ist mit seiner Spielfreude bei gleichzeitiger technischer Raffinesse mit immanenter Torgefahr für gegnerische Abwehrreihen kaum ausrechenbar. Nach dem 0:1 Rückstand drehten die Karlsruher auf und bekamen die Partie sichtlich besser in den Griff. Beim verschossenen Elfmeter in der 31. Spielminute hatten die Berliner noch Glück. In der letzten Minute der 1. Halbzeit klingelte es dann aber doch im Kasten von Tjark Ernst zum 1:1 Pausenstand.
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Herthas Ibrahim Maza verwertete den No-Look-Pass von Michael Cuisance perfekt zur 1:0 Führung.
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Stochertor Deyovaisio Zeefuik
In der 49. Spielminute war es dann Rechtsverteidiger Deyovaisio Zeefuik der den Ball nach Ecke von Michael Cuisance per Stochertor zum 2:1 über die Torlinie drückte. Bislang war Zeefuik in seiner Zeit bei Hertha BSC alles andere als torgefährlich. Aber schon in den Partien zuvor schien sich anzudeuten, dass Zeefuik mehr Aktionen im gegnerischen Strafraum anstrebte. Seine ungestüme Zweikampfführung birgt enormes Überraschungspotenzial – positiv wie negativ. Schließlich hatte er den Elfmeterpfiff gegen die Berliner in Halbzeit 1 wegen Foulspiel verursacht. Das Tor wird ihn und das Trainergespann sicher darin bestärken, dass er in Zukunft noch häufiger im gegnerischen Strafraum für „Chaos“ und Torgefahr sorgen sollte. Deyovaisio Zeefuik ist einfach die geniale Allzweckwaffe einer Mannschaft. Durch seine extrem zweikampfbetonte Spielweise pusht er seine Mitspieler, Fußball ähnlich intensiv zu spielen wie er selbst es tut. Und Intensität ist ein eminent wichtiger Erfolgsfaktor. Rein statistisch waren die Berliner den Karlsruhern an diesem Spieltag mit 117,9 zu 114,3 Kilometern insbesondere bei der Laufdistanz aller Spieler zusammen überlegen. Bei den anderen Statistik-Werten wie Ballbesitz, xGoals, Torschüssen, Eckbällen und auch Zweikämpfen lagen die Karlsruher leicht in Front oder beide Teams gleichauf.
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Stochertor Deyovaisio Zeefuik nach Eckball von No-Look-Pass Michael Cuisance
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Tor Florian Niederlechner
In der 58. Spielminute sorgte Florian Niederlechner mit seinem Tor zum 3:1 für die Vorentscheidung. Von Jonjoe Kenny gut in Szene gesetzt, lupfte Niederlechner den Ball geschickt über den herauseilenden Keeper ins Tor der Karlsruher. Nach dem Tor verteilte Schiedsrichter Florian Heft zwar noch 8 gelbe Karten. Am Spielergebnis änderte sich aber nichts. Durch seine auffälligen und effektiven Einsätze gegen Braunschweig und nun in Karlsruhe scheint Florian Niederlechner sich als Mittelstürmer erst einmal festgespielt zu haben. Die zuvor auf der Mittelstürmerposition so glücklos agierenden Luca Schuler und Derry Scherhant hat Niederlechner verdrängt.
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Hertha-Mittelstürmer Florian Niederlechner ist richtig gut in Form und macht sich unverzichtbar.
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Michal Karbownik auf der Sechs
Hertha-Trainer Cristian Fiel und sein Team haben in den zurückliegenden Partien dieser Saison schon einige Aufstellungsvarianten ausprobiert oder durch Verletzungen bedingt ausprobieren müssen. Zu Saisonbeginn kam es für Cristian Fiel gleich ganz dicke. Topstürmer Fabian Reese verletzte sich beim Testspiel in Cottbus so schwer, dass er das 1. Viertel der Spielzeit schon mal ganz verpasste. Im selben Spiel in Cottbus verletzte sich dann auch noch Mittelfeldneuzugang Kevin Sessa. Sessa, der ebenfalls für die Stammformation eingeplant war, war erst ab dem 5. Spieltag wieder einsatzbereit. Und kurz vor Ende der Transferperiode verließen dann auch noch Topstürmer Haris Tabakovic und Topinnenverteidiger Marc Oliver Kempf den Verein. 4 Spieler die als Stützen der Stammformation eingeplant waren, mussten ersetzt werden. Aktuell ist nicht nur interessant, welcher Spieler als Mittelstürmer am erfolgversprechendsten einzusetzen ist, sondern auch die Position des Mittelfeldspielers vor der Abwehrkette muss wegen des Ausfalls von Diego Demme leider neu besetzt werden. Kein anderer Hertha-Spieler bringt für diese wichtige Position so viel Erfahrung mit, wie der vom SSC Neapel gekommene Demme. Nun hat das Trainerteam den 23-jährigen Michal Karbownik auf der Sechs installiert und es funktioniert gut. Denn beide Partien mit ihm auf der Sechs wurden gewonnen.
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Michal Karbownik auf der Sechs. Eine interessante und anscheinend sehr erfolgreiche Aufstellungsvariante von Hertha-Trainer Cristian Fiel.
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Schiedsrichter Florian Heft
Ticker. Karlsruher SC – Hertha BSC – 1:3 (1:1). 31.845 Zuschauer sahen im ausverkauften BBBank Wildpark in Karlsruhe einen spannenden Freundschaftsgipfel zwischen Hertha BSC und dem Karlsruher SC. Schiedsrichter Florian Heft und sein Schiedsrichtergespann hatten das Spiel zumeist gut unter Kontrolle. 10 gelbe Karten waren für das kampfbetonte aber nicht unfaire Spiel eindeutig zu viel. Den Herthanern Toni Leistner, Derry Scherhant, Marton Dardai und Luca Schuler zeigte Heft den gelben Karton. Die Tore für Hertha BSC erzielten Ibrahim Maza in der 9. nach No-Look-Pass Michael Cuisance, Deyovaisio Zeefuik in der 49. nach Ecke von No-Look-Passgeber Michael Cuisance und Florian Niederlechner in der 58. Spielminute. Das Tor für den Karlsruher SC erzielte Zivzivadze in der in der 45. Minute. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Michal Karbownik mit 12,1 gemessenen Kilometern. Deyovaisio Zeefuik war mit 34,12 km/h schnellster Spieler von Hertha BSC. Deyovaisio Zeefuik gewann 12 Zweikämpfe. Und alle Herthaner zusammen liefen insgesamt 117,9 zu 114,3 Kilometern der Spieler vom Karlsruher SC.
Hertha BSC gegen Karlsruher SC
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Herthaspiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
22. April 2024 – Tormaschine – Karlsruher SC – Hertha BSC 3:2
13. November 2023 – Freundschaftsgipfel – Hertha BSC – Karlsruher SC 2:2
14. Februar 2011 – Lupenreiner Hattrick Raffael – Karlsruher SC – Hertha BSC 2:6
21. September 2010 – Spitzenreiter – Hertha BSC – Karlsruher SC 4:0
23. Mai 2009 – Wundertrantüte – Karlsruher SC – Hertha BSC 4:0
13. Dezember 2008 – Bundesligastart – Hertha BSC – Karlsruher SC 4:0
2. Bundesliga 10. Spieltag:
2. Bundesliga 10. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Christian Fiel und Christian Eichner.
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
Karlsruher SC – Hertha BSC – 1:3 (1:1)
Sport1, der offizielle YouTube-Kanal.
Karlsruher SC – Hertha BSC – 1:3 (1:1)