Hertha BSC verlor bei 1899 Hoffenheim verdient mit 0:1. Auch wenn das Ergebnis knapp erscheint, so war Hoffenheim doch in fast allen Belangen auffällig viel besser und dominierte die Partie sehr deutlich. Die Berliner fanden nie den Zug zum Tor, kamen viel zu oft zu spät in die Zweikämpfe und ließen es an Kompaktheit mangeln. Im Gegensatz zur Hertha schien der Matchplan der Hoffenheimer perfekt aufzugehen. Hinten nichts zulassen, vorne viele Torchancen aus dem Spiel heraus kreieren, Freistöße in Strafraumnähe ziehen und dann volle Konzentration bei den Standards, damit die 1,90 Meter Kerle brandgefährlich zum Kopfball kommen. Diese Taktik des erst 29-jährigen Hoffenheim-Trainers Julian Nagelsmann ging auf. Mit Nagelsmann scheint die Bundesliga in diesem Jahr einen megatalentierten Trainer hinzugewonnen zu haben. Innerhalb nur eines halben Jahres hatte Hertha-Trainer Pal Dardai zum 2. Mal das Nachsehen. Schon im April verloren die Berliner mit 1:2 in Hoffenheim.
Diese Kopfballgranate von Hoffenheims Niklas Süle konnte Torwartgott Rune Jarstein leider nicht fischen.
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Hertha-Spielerkader an der Schmerzgrenze
In Hoffenheim wurde es dann einmal überdeutlich, der Hertha-Spielerkader ist zu dünn besetzt, um ernsthaft in den Kampf um Champions-League-Plätze eingreifen zu können. Hätte Hertha-Torhüter Rune Jarstein nicht so sensationell gut gehalten, hätte das Endergebnis auch schnell 0:3 oder noch höher lauten können. Im Gegenzug hatten die Herthaner eigentlich keine nennenswerte Torchance. Die Verletzungsausfälle von Marvin Plattenhardt und Sebastian Langkamp sowie dem rotgesperrten Valentin Stocker konnten nicht kompensiert werden. Ein formstarker Salomon Kalou wird ebenso schmerzlich vermisst wie Vladimir „Das Herz und die Lunge“ Darida.
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Hertha-Trainer Pal Dardai stellte den 19-jährigen Brasilianer Allan Souza auf die Spielmacherposition.
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Allan Souza mit 2. Startelf-Einsatz
Der erst 19-jährige Brasilianer Allan Souza stand zum zweiten Mal in der Startformation und erledigte seine Aufgabe im zentralen Mittelfeld zwar ordentlich, aber insgesamt zu wirkungslos. Denn die so wichtige mannschaftliche Kompaktheit war irgendwie nicht vorhanden und die schlappe Zweikampfbilanz aller Hertha-Spieler gab dem Ganzen den Rest. Peter Pekarik mühte sich redlich, den Stammlinksverteidiger Marvin Plattenhardt zu ersetzen, aber auf der linken Seite fehlten ihm die Automatismen. Auf der rechten Seite war es Alexander Esswein, dem die Bindung zu seinen Mitspielern nicht gelang.
Ist nun Herthas Höhenflug am Ende?
Irgendwann müsste Herthas Höhenflug ja mal enden? Dafür reicht aber eine Auswärtsniederlage bei einem starken Gegner noch nicht so ganz aus. Erst wenn auch das nächste Heimspiel am Freitag gegen Angstgegner Borussia Mönchengladbach mit einer Niederlage in den Sand gesetzt ist, muss man den starken Saisonauftaktlauf wohl für beendet erklären. Bis dahin haben Hertha-Trainer Pal Dardai und Co-Trainer Rainer Widmayer Zeit, die Schwächen des Hoffenheim-Spiels aufzuarbeiten und die Mannschaft auf das interessante Duell mit Gladbach vorzubereiten.
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Trocken und abgeklärt brachte Hertha-Keeper Rune Jarstein Hoffenheims Sandro Wagner zur Verzweiflung.
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Rune Jarstein Torwartgott
Hertha-Torwart Rune Jarstein wird immer besser. Auch wenn das miese Ergebnis den Rückblick auf die Begegnung in Hoffenheim überschattet, die sensationellen Paraden vom Norweger Rune Jarstein bleiben unbedingt in Erinnerung. Dieses Mal glänzte Jarstein bravourös in Eins-gegen-eins Situationen. So stoppte er die jeweils frei vor ihm auftauchenden Hoffenheimer Sandro Wagner und Andrej Kramaric spektakulär. Rune Jarstein mausert sich langsam aber sicher zum Torwartgott. Gar nicht auszudenken, sollte auch Jarstein sich verletzen und länger ausfallen.
Schiedsrichter Benjamin Cortus
Ticker. TSG 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 1:0 (1:0). 28.015 Zuschauer sahen in der Wirsol Rhein-Neckar-Arena von Sinsheim eine Heimmannschaft, die nichts anbrennen ließ. Nach der klaren 0:3 Niederlage in München musste Hertha BSC in dieser Saison nun in Hoffenheim zum zweiten Mal eine Niederlage einstecken. Und die Berliner verloren nicht zu unrecht. Denn nicht nur am Bildschirm hatte sich der Eindruck verfestigt, dass Hertha, mal von der erfrischenden Anfangsphase abgesehen, nie richtig ins Spiel fand. Auch die Spielstatistik spricht dazu eine eindeutige Sprache. Herthas Zweikampfquote war mit 43% schwach und die Bilanz von 24 zu 5 Torschüssen für Hoffenheim belegen Herthas Harmlosigkeit. Auffällig war ebenso, dass überforderte Berliner 20 Foulspiele begingen, die Hoffenheimer hingegen nur 10. Schiedsrichter Benjamin Cortus und sein Schiedsrichtergespann lagen bei ihren vielen Entscheidungen zumeist richtig. Den Herthanern Mitchell Weiser, Niklas Stark, Allan Souza sowie Julian Schieber zeigte Benjamin Cortus die Gelbe Karte. Das Tor für die TSG 1899 Hoffenheim erzielte Niklas Süle in der 31. Spielminute per Kopfball. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Allan Souza mit 12,1 gemessenen Kilometern.
TSG 1899 Hoffenheim gegen Hertha BSC
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
18. April 2016 – Keine Punkte – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:1
24. November 2015 – Hawk-Eye im Schneegestöber – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:0
25. Mai 2015 – Um Haaresbreite – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:1
22. November 2014 – Rumpftruppe auf Zahnfleisch – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 0:5
07. April 2014 – Sami Allagui – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:1
11. November 2013 – Torjäger Adrian Ramos – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:3
07. Mai 2012 – Relegation geschafft – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 3:1
17. Dezember 2011 – Stochertor Hubnik – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 1:1
27. Februar 2010 – Heimpleite – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 0:2
27. September 2009 – Schießbude – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 5:1
24. April 2009 – Effizienz – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 0:1
09. November 2008 – Bundesliga-Spitzenreiter – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:0
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Zum Glück konnte Fabian Lustenberger nach seiner Verletzung wieder mitmischen und den ausgefallenen Sebastian Langkamp in der Innenverteidigung ersetzen.
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1. Bundesliga 9. Spieltag:
1. Bundesliga 9. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Julian Nagelsmann
1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 1:0
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
Kurzbericht zum Spiel: 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 1:0 (1:0)
Bundesliga bei Bild, der offizielle YouTube-Kanal von Bild
1. November 2016 um 17:21
Rune Jarstein Torwartgott !
Bereits zum 2. Mal in der kicker-Elf des Spieltages
http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/spieltag/1-bundesliga/2016-17/9/elf-des-tages-am-spieltag.html
1. November 2016 um 18:14
Bis dato gilt Rune dem kicker als einer der Topspieler dieser Saison.
Einen besseren Notenschnitt haben nur noch Ribery, Horn und Modeste.
http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/spieltag/1-bundesliga/2016-17/topspieler-der-saison.html