Hertha BSC erreichte im Heimspiel gegen Holstein Kiel trotz komfortabler 2:0 Halbzeitführung im Endresultat leider nur ein 2:2 Unentschieden. Sehr bitter – denn ein Dreier hätte die minimale Hoffnung auf ein Aufstiegswunder hochgehalten. Hertha-Trainer Pal Dardai hatte sich für die schwierige Partie gegen den Tabellenzweiten aus Kiel für eine extrem destruktive Catenaccio-Taktik entschieden. Alle Mann verteidigen und vorne hilft der liebe Gott. Erst vor Kurzem hatte Dardai der Journaille mitgeteilt, sein Team sei keine Ballbesitzmannschaft, sondern eine Umschaltmannschaft. Gegen Holstein Kiel sollte es deshalb die Catenaccio-Taktik bringen. Und die Taktik ging voll auf. Zweimal schlug Mittelstürmer Haris Tabakovic zu. Und die Blau-Weißen führten bis zur 81. Spielminute mit 2:0 Toren. Aber dann passierte das, was man als Hertha-Fan nur allzu gut kennt. Denn trotz der so gut funktionierenden Pal Dardai Catenaccio-Taktik kamen die Kieler spät zum Ausgleich.
Die Pal Dardai Catenaccio-Taktik hätte fast den Sieg gebracht. Schiedsrichter Bastian Dankert und das fehlende Spielglück hatten leider etwas dagegen.
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Sternstunde des VAR-Unsinns
Erst hatten die Kieler in der 81. Spielminute das Glück, dass ein schwacher Torschuss von Porath vom Herthaner Jeremy Dudziak so unglücklich abgefälscht wurde, sodass der Ball anstatt meilenweit am Gehäuse von Hertha-Keeper Tjark Ernst vorbei zu segeln, die Richtung wechselte und unhaltbar im Berliner Tor einschlug. Aber als ob das nicht genug Pech für die Herthaner war, gönnten sich dann Schiedsrichtergespann und Kölner Keller eine Sternstunde des VAR-Unsinns. Eigentlich hätte die Partie sowieso längst abgepfiffen sein sollen. Lange 5 Minuten Nachspielzeit schienen völlig aus der Luft gegriffen. Aber so hatte der Video Assistant Referee im Kölner Keller sitzend noch seinen großen Auftritt. Foulspiel und Elfmeter sah der Mann an den Monitoren. So wurde aus einem für beide Spieler schmerzhaften Zweikampf mit nachvollziehbarer Tatsachenentscheidung, Schiedsrichter Bastian Dankert hatte kein Foulspiel gesehen, eine Spielszene die sogar quasi nach Spielende, doch noch als Foulspiel mit Strafstoß zu bewerten sei. Und nach Studium der Videosequenzen am Bildschirm entschied Dankert dann auf Strafstoß.
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Schlitzohr Haris Tabakovic mit Doppelpack. Beim ersten Treffer hatte er erfolgreich auf den Fehlpass eines Kieler Abwehrspielers spekuliert.
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Drübergehalten oder Foulspiel Linus Gechter?
Als TV-Zuschauer vor dem Bildschirm sitzend konnte man sich nach etlichen Wiederholungen der Spielszene selber ein Bild machen. Und da sah man einen Zweikampf, der mitnichten klar und einfach zu entscheiden war. Denn anstatt Foulspiel gegen Berlin zu pfeifen, hätte man fast eher dem Hertha-Innenverteidiger Linus Gechter einen Freistoß zusprechen können, weil der Gegenspieler trotz hoher Verletzungsgefahr böse drüber gehalten hatte. So hatte der VAR nachträglich die in Echtzeit eigentlich richtige Entscheidung des Schiedsrichters, einfach weiterspielen zu lassen, unsinnig verschlimmbessert.
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Es hatte einfach große Klasse, wie Doppelpacker Haris Tabakovic das 2:0 erzielte.
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Doppelpacker Haris Tabakovic
Doppelpacker Haris Tabakovic in Topform. Beim ersten Treffer erschlich sich der Schweizer den Ball, als er auf einen Fehlpass eines Kieler Verteidigers spekulierte. Mit Ball dann allein vor dem Kieler Keeper hatte er absolut kein Problem selbigen aussteigen zu lassen und locker einzuschieben. Ein Treffer, welcher durch die Pal Dardai Catenaccio-Taktik begünstigt wurde. Beim zweiten Treffer in der 45. Spielminute musste Tabakovic noch mehr Klasse beweisen. In einer schnellen Umschaltsituation, flankte Palko Dardai scharf auf Tabakovic der den Ball technisch anspruchsvoll volley Richtung Holsteiner Tor verlängerte. Diesen Schuss konnte der Kieler Keeper per Reflex gerade noch so abwehren. Aber Doppelpacker Haris Tabakovic setzte perfekt nach und versenkte die Kugel abermals sicher im Kasten. Hoffentlich bleibt der starke Tabakovic der Hertha auch bei Nichtaufstieg in die 1. Bundesliga weiter erhalten. Denn mit seiner Qualität ist er allemal ein Spieler für die 1. Bundesliga.
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Gerade für sehr junge Spieler wie den 18-jährigen Ibrahim Maza ist der körperbetonte Zweitliga-Fußball eine echte Herausforderung.
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Ibrahim Maza mit Startelfdebüt
Gegen Holstein Kiel kam der erst 18-jährige Ibrahim Maza zu seinem Startelfdebüt im Hertha-Dress. Hinter der Spitze Tabakovic aufgestellt, machte er eine durchaus ordentliche Partie. Obwohl Ibrahim Maza noch so jung ist und über so gut wie keine Spielpraxis im Profi-Fußball verfügt, sieht man sofort sein großes Talent. Ballbehandlung, Spielübersicht und Spielwitz sind absolut überdurchschnittlich vorhanden. Sollte Maza verletzungsfrei bleiben, wird Hertha-Trainer Pal Dardai ihn bis Saisonende sicherlich öfter auflaufen lassen.
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Fast hätte Rechtsverteidiger Jonjoe Kenny die Partie für Hertha entschieden. Ein wuchtig getretener Freistoß von Kenny mittig aus ca. 30 Metern Entfernung krachte an die Unterkante der Latte des Kieler Gehäuses und von dort leider nicht ins Tor.
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Schiedsrichter Bastian Dankert
Ticker. Hertha BSC – Holstein Kiel – 2:2 (2:0) 46.835 Zuschauer sahen im Berliner Olympiastadion einen weiteren bitteren Tiefschlag für den Bundesligabsteiger. Schiedsrichter Bastian Dankert, sein Schiedsrichtergespann und der VAR im Köllner Keller verpfiffen die Partie. Den Herthanern Fabian Reese und Linus Gechter zeigte Dankert die gelbe Karte. Die Tore für Hertha BSC erzielte Doppelpacker Haris Tabakovic in der 17. und 45. Spielminute. Die Tore für Holstein Kiel erzielten Porath in der 81. und Becker per Foulelfmeter in der 98. Minute. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Linus Gechter mit 12,4 gemessenen Kilometern. Marten Winkler war mit 35,06 km/h schnellster Spieler von Hertha BSC. Doppelpacker Haris Tabakovic gewann 15 Zweikämpfe. Und alle Herthaner zusammen liefen insgesamt sensationelle 127 zu 128,3 Kilometern der Spieler von Holstein Kiel.
Hertha BSC gegen Holstein Kiel
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Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
25. September 2023 – Elfmeterdrama-Happy-End – Holstein Kiel – Hertha BSC – 2:3
2. Bundesliga 24. Spieltag:
2. Bundesliga 24. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Daniel Scherning.
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
Hertha BSC – Holstein Kiel – 2:2 (2:0)
Sportschau, der offizielle YouTube-Kanal der ARD Sportschau. Die kommentierte Spielzusammenfassung.
Hertha BSC – Holstein Kiel – 2:2 (2:0)