Bundesliga gegen Regionalliga – Star-Ensemble gegen Underdog. Der DFB-Pokal macht diese hochinteressante Art sportlichen Klassenkampfs jedes Jahr auf’s Neue möglich. Unterklassige Teams wie der VfR Neumünster messen sich im Spiel ihres Lebens mit einem Topteam der Bundesliga. Dass man bei einem derartigen Klassenvergleich dem vermeintlich haushoch favorisierten Bundesligisten das Prädikat Topteam zuordnet, konnte Hertha BSC während der gesamten 120 Minuten der Pokal-Partie gestern allerdings nur seltenst bestätigen. Der 3:2 Sieg von Hertha BSC gegen den VfR Neumünster war schlussendlich eher glücklich zu nennen, als über vorhandene, herausragende Spielstärke erarbeitet.
Herthas Schwachstellen
Torwart Thomas Kraft patzte bei einem eher glanzlosen Freistoß von Neumünster, 0:1. Rechtsverteidiger Marcel Ndjeng köpfte einen harmlosen Flankenball leider perfekt in Herthas Gefahrenzone zurück und verschuldete so ohne Not den Ausgleichstreffer zum 2:2. Fabian Lustenberger im defensiven sowie Alexander Baumjohann im offensiven Mittelfeld gelang es nicht, Dominanz aufzubauen, um den eigentlichen Klassenunterschied auf dem Platz fühl- und sichtbar zu machen. Wie schwer es ist, sich als Favorit im DFB-Pokal durchzusetzen, zeigten allerdings die Erstrundenniederlagen und das damit verbundene Pokalaus der Bundesliga-Mannschaften von Werder Bremen, 1. FC Nürnberg, Borussia M’gladbach und Eintracht Braunschweig. Hertha BSC hat bei seinem aufreibenden Pokalfight in Neumünster letztlich die Nerven behalten. Wie schon so oft im zurückliegenden Aufstiegsjahr sollte auch in Neumünster ein später Treffer die Entscheidung zugunsten der Berliner bringen.
Herthas Stärken – die Pokalhelden Allagui und Ben-Hatira
Pokalheld und Matchwinner Sami Allagui hat gegen Neumünster vielleicht sein bestes Spiel im Hertha-Trikot gemacht. Nicht nur dass er beide Tore von Ben-Hatira mustergültig über seine rechte Seite vorbereitete, er toppte seine Leistung in der 120. Spielminute darüber hinaus als kühner Elfmeter-Vollstrecker. Denn es erforderte schon einen sehr kühlen Kopf, in letzter Spielminute die ganze Verantwortung auf sich zu nehmen und den Elfer dann trocken zu versenken. Auch der Leistung von Pokalheld Änis Ben-Hatira muss man höchsten Respekt zollen. Bei seinen beiden Treffern in der 1. Halbzeit machte er einfach alles goldrichtig und ließ seine Klasse aufblitzen. Auch seine hervorragende körperliche Verfassung ist beeindruckend. Kein Wunder dass genau er es war, der noch in allerletzter Spielminute den Sieg für Hertha entscheidend einleitete, als er im Strafraum von Neumünster elfmeterwürdig gefoult wurde.
Schiedsrichter Benjamin Cortus
Ticker. VfR Neumünster – Hertha BSC – 2:3 n.V. (1:2 2:2). Vor 5.446 Zuschauern in der Grümmi-Arena in Neumünster entschied Schiedsrichter Benjamin Cortus nach Foul an Ben-Hatira in der 120. Spielminute auf Elfmeter für Hertha BSC. Ausgepumpt aber optimistisch schnappte sich Herthas Sami Allagui den Ball und verwandelte den Strafstoß in der Schlussminute der Verlängerung sicher. Die Blau-Weißen konnten somit eine erneute Pokal-Blamage in letzter Minute abwenden. Die weiteren Tore für Hertha BSC erzielte Änis Ben-Hatira in der 15. sowie 30. Spielminute jeweils auf Vorlage von Sami Allagui. Die Tore für den Regionalligisten VfR Neumünster erzielten Harrer in der 4. sowie Kramer in der 59. Minute.
Mannschaftsaufstellung Hertha BSC:
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Ergebnisse 1. Runde DFB-Pokal 2013/14:
Alle Ergebnisse 1. Runde DFB-Pokal 2013/14 im Überblick:
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