Hertha BSC besiegte den Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth verdient mit 2:1 und mauserte sich so zum Aufsteiger-Killer. Denn nach dem VfL Bochum am letzten Spieltag musste nun auch die SpVgg Greuther Fürth erleben, wie schwer es ist, in der 1. Bundesliga zu punkten. Dabei war die Voraussetzung, als engagierter Aufsteiger den wankenden Riesen Hertha BSC zu schlagen, selten so gut wie aktuell. Denn die Blau-Weißen sind alles andere als stabil. Viel mehr steht da noch ein zusammengewürfelter Haufen auf dem Rasen, der verdammt dazu ist schnell zu punkten, ohne sich je richtig eingespielt zu haben. Spätestens nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Hertha-Kapitän und Abwehrchef Dedryck Boyata in der 27. Spielminute musste man als Hertha-Fan deshalb mit dem Schlimmsten rechnen. Im Angriff waren Stürmer aufgestellt, die so noch nie zusammengespielt hatten. Und in der Verteidigung agierten mit Marton Dardai und Marvin Plattenhardt zwei Spieler, die gerade erst aus einer Verletzungspause ins Team zurückgekehrt waren, nebst einem 17-jährigen Linus Gechter und dem wilden zu Unsicherheiten neigenden Deyovaisio Zeefuik. Aber der Vize-Kapitän Niklas Stark schaffte das fast Unmögliche. Die Hertha-Verteidigung stand und ließ extrem wenig zu.
Er kam, sah und köpfte ein – Jurgen Ekkelenkamp mit Traumdebüt im Hertha-Dress.
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Schock, Rückstand und Auferstehung durch Kopfballtor von Jurgen Ekkelenkamp
In der 57. Spielminute war es dann passiert. Durch ungestümes Einsteigen im Strafraum von Herthas Deyovaisio Zeefuik bekamen die Fürther zurecht einen Strafstoß zugesprochen, den Hrgota eiskalt verwandelte. Nun stand es 0:1. Hertha-Trainer Pal Dardai musste also reagieren und hatte dabei das goldene Händchen. Mit Davie Selke und dem Sommerneuzugang Jurgen Ekkelenkamp wechselte er sofort nach dem Gegentreffer zwei Spieler ein, die dem Spiel eine ganz anders aufgeladene Atmosphäre gaben. Die Partie wurde urplötzlich hochintensiv, schnell und unberechenbarer sowie giftiger in den Zweikämpfen. Als Fan spürte man deutlich, die Herthaner würden nun alles daran setzen, nicht zu verlieren. Und zwischen der Einwechslung von Jurgen Ekkelenkamp und seinem Ausgleichstreffer vergingen dann keine 2 Minuten. Ein von Marton Dardai geschlagener Eckball landete direkt bei dem wohl mit einem hervorragenden Torriecher ausgestatteten 21-jährigen Holländer Ekkelenkamp, der den Ball kraftvoll über die Torlinie köpfte. Ein Einstand nach Maß.
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Herthas Neuzugang Marco Richter mit Präsenz und vollem Körpereinsatz. Nach seiner Einwechslung hatte er mehrere gute Aktionen.
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Hertha BSC wollte den Sieg um jeden Preis
Auch mit den weiteren Spieler-Einwechslungen konnte Trainer Pal Dardai hochzufrieden sein. Der 21-jährige Dennis Jastrzembski schon nach der Halbzeitpause für Marvin Plattenhardt gekommen, spielte seinen Part auf dem linken Flügel erstaunlich souverän. Jastrzembski hatte vor Saisonbeginn kaum einer so richtig auf dem Zettel. Und der für ca. 7 Millionen Euro im Sommer verpflichtete Neuzugang Marco Richter konnte gegen die SpVgg Greuther Fürth auch zum ersten Mal andeuten, warum Hertha-Manager Fredi Bobic ihn für viel Geld vom FC Augsburg losgeeist hatte. Kaum auf dem Platz verschärfte Richter Tempo und Intensität der Angriffsbemühungen enorm. So kam es dann auch nicht überraschend, dass Marco Richter es war, der den Ball so gefährlich vor das Fürther Gehäuse schlug, dass dort einem der Innenverteidiger ein Eigentor unterlief. Einen großen Anteil am Eigentor hatte erneut Jurgen Ekkelenkamp, der in die Flanke von Richter grätschend den Ball zwar kaum berührte, aber den Innenverteidiger bei dessen misslungener Abwehraktion entscheidend störte. Der junge Jurgen Ekkelenkamp ist nun Herthas Hoffnungsträger. Eigentlich als Spielmacher und Vorbereiter geholt, zeigt er Torjäger-Qualität – beachtlich.
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Herthas Mittelfeldabräumer Lucas Tousart war einfach überall. Er hatte sehr großen Anteil daran, dass die Fürther kaum nennenswerte Torchancen erarbeiten konnten.
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Schiedsrichter Tobias Stieler
Ticker. Hertha BSC – SpVgg Greuther Fürth – 2:1 (0:0). Obwohl die Herthaner mit 115 zu 120 mehr als 5 Kilometer weniger liefen als der Gegner aus Fürth, hatte man nach Spielende nicht den Eindruck, dass die Berliner für diesen wichtigen Heimsieg weniger Aufwand betrieben hatten. Insbesondere Mittelfeldabräumer Lucas Tousart war immer da, wo es hätte irgendwie brenzlig werden können. Schiedsrichter Tobias Stieler und sein Schiedsrichtergespann hatte die Partie im Griff. Den Herthanern Kevin Prince Boateng und Trainer Pal Dardai zeigte Stieler den gelben Karton. Die Treffer für Hertha BSC erzielten Jurgen Ekkelenkamp per Kopfball in der 61. und der Fürther Bauer per Eigentor in der 79. Spielminute. Den Treffer für die SpVgg Greuther Fürth erzielte Hrgota in der 57. Minute per Elfmeter. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Lucas Tousart mit 12,0 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen VfL Wolfsburg
Hertha-Mannschaftsaufstellung, Einwechselspieler und Reservebank:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
15. März 2011 – 6-Punkte-Spiel – SpVgg Greuther Fürth – Hertha BSC – 0:2
22. Oktober 2010 – Lauf – Hertha BSC – SpVgg Greuther Fürth 2:0
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Der erst 17-jährige Linus Gechter wusste nach Einwechslung erneut zu überzeugen. Da scheint ein weiteres großes Hertha-Talent den steinigen Weg zum Bundesligaspieler zu meistern
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1. Bundesliga 5. Spieltag:
1. Bundesliga 5. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Stefan Leitl.
Hertha BSC – SpVgg Greuther Fürth – 2:1 (0:0)
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
Bundesliga Sportstudio Fußball, der offizielle YouTube-Kanal vom ZDF Sportstudio
Hertha BSC – SpVgg Greuther Fürth – 2:1 (0:0)